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Bunkeranlagen der DDR, rund um Berlin gebaut und vergessen ?? |
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Bunkerkomplex 5000, Bunkeranlage für die DDR Regierung bzw. Nationalen Verteidigungsrat( Honecker-Bunker ) Ein
Bericht aus der MOZ ( Märkische Oderzeitung ) vom 28.03.2006 ----------------
Standort - Lagekarte
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Informationstafel Von Prenden aus schlängelt sich die
Strasse einige Kilometer durch den Wald. Nachdem der Objekteingang, der
noch heute einen Unterstand mit Schießscharten erkennen läßt, durchfahren ist,
kommen einige Wohnungsbauten in Sicht, die wohl früher für direkte Aufgaben der
Verwaltung dieses hoch abgesicherten Geländes bestimmt waren. Heute sind
unterschiedlichste Firmen auf dem Gelände vertreten. Nichts deutet auf den Weg
zum geheimsten des Anlagenkomplex hin, dem Atombunker der DDR , der hier in der
märkischen Erde schlummert. Nach einigen hundert Metern, im Bereich des heutigen
Hotelgebäudes ist dann nach rechts abzubiegen. Man fährt dann genau auf den
Sperrkreis des ehemaligen Stabsgebäudes zu, wo in den Tiefen des
Gebäudekellers der
Bunkereingang zu finden ist. Das gesamte Gebäude ist an Trostlosigkeit nicht zu
überbieten. Viele Fensterscheiben sind dort eingeworfen worden und allerhand Müll
und Unrat liegt in dem Gebäude herum. Zu besseren Zeiten war dies sicher ein
ansehnliches Gebäude. Die Fensterscheiben eben schon verspiegelt, was man ----------------------
Eingang zum Objekt
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andere Gebäude !!
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Stabsgebäude
---------------------- Der Bunker befindet aus meiner Sicht in einem guten
Zustand. Zwar haben wohl einige unliebsame Einbrüche in der Anlage auch größeren
schaden angerichtet. Einige Räume sind von starken Wasserschäden betroffen, so
das ein austrocknen dieser nur schwer erfolgt. Wie man sehen konnte sind
Schimmelflächen im Vormarsch. Auch sind noch viele Anlagen vorhanden die einen
Einblick in den damaligen Betrieb des Bunkers geben. Vieles ist sicher aber
nicht mehr funktionstüchtig und hat nur noch Schrottwert. Vieles, was wir als
DDR - Steuerzahler mit der Mangelwirtschaft erdulden mussten, liegt hier unten
brach und ist nicht mehr zu gebrauchen. Damals hätte man vieles gebraucht was
hier verkommt. Insgesamt ist der Bunker in vielen Pkt. vergleichbar mit
Harnekop.
Bunkeranlage 5002, gelegen an der B167 zwischen Klandorf u. Marienwerder / Brandenburg / BRD
Umgebungs - Karte Wenn man die B167 aus Richtung Finowfurt kommend in
Richtung Zerpenschleuse fährt, kommt unmittelbar hinter der Brücke des
Werbellinkanales rechts ein kleiner Parkplatz, von dem eine ca. 770m
lange Stichstrasse in den angrenzenden Wald führt. Endpunkt dieser unbekannten
Verbindung ist das abgesetzte Funknachrichtenobjekt des Nationalen
Verteidigungsrates der ehemaligen DDR ( NVR ) mit der Bezeichnung
"17 / 5002 " .
Hier hat man in den Jahren 1979 - 1983 unbemerkt auf einer Gesamtfläche
von 62 ha eine Nachrichtenbunker mit dazugehörigem Antennenfeld
errichtet. Als Führungsbunker eingerichtet, hat man hier besonderen Wert auf
solide Bauausführung gelegt. In Verbindung mit dem Objekt
17/5021, daß
11 Km entfernt etwa zeitgleich entstand, hat man versucht dem
vermuteten Gegner die Funkanpeilung unmöglich zu machen. Die
Nachrichtenverbindung erfolgte mit der dazugehörigen Technik über Erdkabel . Der
Bunker wurde unter geologisch günstiger
Bauweise, unter einem Hügel, in zweistöckiger Bauweise errichtet. Die
Einheimischen der nahen Umgebung von Marienwerder u. Klandorf hatten für
dieses Objekt den kuriosen Namen " Marmeladenfabrik " zur Hand. Für
die Verantwortlichen u. Betreiber der Anlage wäre dies sicher, ein für die
Tarnung gegenüber der Feindaufklärung, ein optimaler Name gewesen. Der Bunker hatte
übrigens einen umbauten Raum von ca. 16000m³ und ist in 2 Stockwerke, mit
einer unterirdischen Gesamthöhe von ca. 13m ausgeführt. Im Bunker
wurden ca. 90 Räume zu Verfügung gestellt. Davon wurden nur 9 Räume
als eigentliche fernmeldetechnischen Arbeitsräume vorgesehen. Die
Bunkerwandstärke (Außenwände ) war mit 90 cm Stahlbeton recht
ordentlich ausgeprägt. Über dem Bauwerk hat man eine 2,1m hohe
Zerschellschicht betoniert. Diese sollte wohl auch Kernexplosionen in einer
nicht all zu großen Entfernung dem Bunker den nötigen Schutz geben. Der
Personalbestand war war unter normaler Bedingung mit 66 Mann ausgewiesen.
Die Maximalbelegung war mit 80 Mann ausgelegt. In den äußeren Bereichen des
Objektes waren die Antennenanlagen incl. Sendemaste aufgestellt. Die gesamte
Anlage 5002 hat wohl nach recherchierten Angaben 49,5 Millionen Mark
gekostet. Insgesamt macht
der noch vorhandene Teil der Objektanlage einen verwahrlosten Eindruck. Vieles
wurde wohl dem Diebstahl preisgegeben sowie durch mutwillige Zerstörung für
immer für die Geschichtsaufarbeitung zu nichte gemacht. Der Zugang zum Bunker ist
wohl nur durch mühseligste Arbeit wieder evtl. herzustellen. Hier hat man in
größter Unvernunft mit etlichen m³ Beton den Zugang einfach zugeschüttet. Aus
meiner Sicht ein "Unding" für jeden Bunkerinteressierten und ein Frevel gegenüber
der Geschichte. Den überbauten Bunker, der in zweistöckiger Ausführung
unter einem Hügel gesetzt wurde, habe ich dadurch nicht besichtigen können.
Übrigens ist diese Anlage recht beschwerlich zu erreichen. Mit dem PKW muß man
"Obacht" geben um nicht nicht von den Forstverantwortlichen erwischt zu werden. Auch ist
die Plattenstrasse zum Teil mit viel Müll bzw. Glasscherben bedeckt was ja nicht
förderlich für PKW-Räder ist. Im Anlagenbereich ein unbeschreibliches Chaos.
Wilde Zerstörungswut hat hier alles demoliert. Interessanter Weise gab es hier
in diesem Bereich am 18.05.1978 einen Vorfall, der damals die ganze Umgebung
aufhorchen ließ. Da nicht weit von hier, zwischen Eberswalde und Finowfurt ein
Flugplatz der russischen Armee, den die Deutsche Wehrmacht 1936 als
Feldflugplatz eingerichtet hatten, sich befindet und von diesen die "Migs" und
sonstigen Kampfjäger meist in Richtung Marienwerder starteten. Dabei hat beim
Aufsteigen wohl in jenem Falle ein Kampfpilot Probleme bekommen und ist dann,
nachdem er im Tiefflug noch einen Sendemast gerammt hatte, neben einen
Postenturm der Parkzone abgestürzt.
Eingang zum Objekt "5002"
.. beide Wohnblöcke sind leer
geräumt. Bunkereing. im Keller ..
..hier begann der Abriss auf der
gesamten Fläche des Geländes..
....Bunker FB - 75 Standart Bau für die
Unterstellung Technik...
... hier der Eingang zugeschüttet.. ..der
direkte Weg zum Bunker...
....2006, alles geschliffen Bunkeranlage, Objekt 17/5021, gelegen an der Autobahn Berlin-Stettin, 2km vor Abfahrt Britz / Brandenburg / BRD Identisch der Anlage bei Marienwerder / Klandorf war diese Anlage als
abgesetzte Sendestelle im Verbund mit den damals in der DDR bewaffneten Organen.
Gebaut wurde diese Anlage in den Jahren 1982 - 1984, mit einem ca. -
Kostenaufwand von 13,0 Mill. DDR - Mark.
Zusätzlich hat man beim Aufbau von diesem Objekt an die Übernahme aller
Funktionen, bei Ausfall des Objektes 5002 - Marienwerder, gedacht. Man wollte im
Falle des Ausfalls von 5002 von hier aus den Funkverkehr weiter mit
den Kreiseinsatzleitungen sowie Bezirksverwaltungen des MFS sowie
den Führungsbunkern des MDI sowie weitere Institutionen von hier aus
sicher stellen. Der Bunker ist als eingeschossiger Bau ausgewiesen. Die
Schutzklasse des Bauwerkes ist von niederer Qualität. Heute ist hier
die gleiche Situation anzutreffen wie in Marienwerder. In den getarnten Bunkern
( FB 75 ) liegen alte Autowracks bzw. anderer Müll, den die hochtechnisierte
Gesellschaft dort entsorgt hat. Ein Neues Projekt ist jetzt in dieser Anlage angegangen worden. Wenn schon
nicht die Nutzung durch den Menschen erfolgt dann eben durch die Natur.
Fledermäuse, eine Spezies, in ihrer Art vom Aussterben bedroht in Europa, sollen sich
hier in Zukunft mehr als heimisch fühlen. So wie am Ostwall in Polen haben hier jetzt unter
Führung eines Europäischen Projektes Soldaten der Polnischen Armee sowie der
Bundeswehr die Bunker als Winterquartier für die Fledermäuse hergerichtet. So
leiden in Deutschland Fledermäuse unter akuter Wohnungsnot, seit natürliche Unterkünfte wie alte Baumhöhlen in Parks und Wäldern rar geworden sind. Deutlich sind die Kästen für die Fledermäuse und die angerauhte Betoninnenwand zu sehen
Nach dem lesen des Artikels wird wohl jeder zur Einsicht gelangen, daß Bunker eben auch anders, zum Nutzen von Flora u. Fauna bzw. Ornitologische Aufgaben erfüllen können. Beim Aufbau derartiger Bunkeranlagen hat man sich dies wohl in den kühnsten Träumen wahrscheinlich nie vorstellen können. Eingang vom Parkplatz / Autobahn
FB - Bunker
Verschweisste Bunkertüren
Schrott u. Müll
haben Planungen zu nichte gemacht Tanklager,
ob das Innere wohl entsorgt ist?
Bunkeranlage, Objekt 17/ 5005 bei Sophienstädt / Brandenburg / BRD Ein weiterer Führungsbunker des MfS ( Ministerium für Staatssicherheit ) befindet sich an der Verbindungsstrasse zwischen " Biesenthal und Sophienstädt". Dieses Objekt ist relativ dicht an der Autobahn Berlin - Stettin erbaut worden. Grund dafür war wohl die daraus optimale Verkehrsanbindung. Dieser Führungsbunker ist im gleichen Konstruktionsprinzip gebaut worden wie die zuvor geschilderten Bunker. Im politischen Spannungsfall des " Kalten Krieges " sollte hier Minister Erich Mielke mit seinem Gefolge unterkommen. Der zweigeschossige Bunker war mit fast 50m in der Länge und ca. 30m Breite in imposantes unterirdisches Bauwerk. Besonderes Merkmal gegenüber den anderen Bunkerbauwerken war hier der Einbau von Schwingungsgedämpften Fußboden. Nahe Kernexplosionen würden hier Erdschwingungen erzeugen die bis zu 4 G ( Beschleunigung ) erreichen würden. Das sollte dann durch automatisches Abrechen der Federsperren in den Federständern amortisiert bzw. absorbiert werden. Notfallanlagen wie Stromaggregate, eigene Wasser und Abwasserversorgung sowie vorhandene Filteranlagen für Frischluft hätten dann die Bunkerbesatzung längere Zeit als selbständige Einheit überleben lassen. Ausgelegt war dieser Bunker für 160 Personen. Viele Probezenarien verschiedenster Kriegssituationen wurden vor der Übergabe an Minister Mielke durchgespielt. Trotz Fertigstellung des Objektes im Jahre 1988 konnte eine Übergabe nie erfolgen weil es immer Probleme mit der technischen Ausstattung gab. Wirtschaftliche Baukosten entstanden in Höhe von 100 Millionen Mark. Trotz wirtschaftlicher Probleme mit Materialien aller Art leistete sich die DDR die verschwenderischen und vor allem nicht notwendigen Bauten. Heute kann man sich, 15 Jahre nach der Wende, ein Bild bilden warum die DDR wirtschaftlich am Ende war. Mit ein großer Grund dafür waren eben diese Bunker die an die Substanz der Wirtschaftlichen Belastung gingen. In den unteren Bildern ist der Eingangsbereich des ehemaligen Objektes zu sehen. Gleichsam sind wohl Unterkünfte noch recht gut erhalten. Den eigentlichen Bunkerbereich kann man nicht sehen. Es gab hier früher einen mit Hochspannung gesicherten Bereich der innerhalb des weiträumigen Geländes lag. Man kann auch ersehen wie weit die Postenbereiche der Wachmannschaft, die zur Sicherung der Außengrenze des Objektes verantwortlich waren, gingen. Heute ist eine Holzabfallfirma auf dem Gelände vertreten. Einfahrt zum Objekt 17 / 5005
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