|
Kaum jemand kennt
eines der größten Bauwerke aus Stahl und Beton , daß unter unsäglichen
Mühen von Zwangsarbeiter entstand. Nach Fertigstellung dieses Bunkers war
hier die Produktion von U-Boote vorgesehen. Die Produktionsstätten sollten
hier her verlagert werden, weil die Bombardierungen der Industrieanlagen
durch die deutsche Luftwaffe nicht mehr verhindert werden konnten. Damit sollte Bremen - Farge zu
einem wichtigen Bindeglied für den " Endsieg " gemacht
werden. Das Bauwerk, das bis zu 30 Meter hoch und über 400 Meter lang ist, dessen Decken
z. Teil bis zu sieben Meter dick sind,
bilden ein gewaltiges Monument für die vorgesehene
Kriegsproduktion von U-Booten zu damaliger Zeit. Der Bunker entstand in den Jahren
1943 bis1945 unter höchst unmenschlichen Bedingungen. Auch war
geplant, eine Ausfahrt für die fertig gestellten U-Boote in die Weser zu
schaffen. Die U-Boote sollten direkt aus dem ca.
20m tiefen Tauchbecken die Möglichkeit haben ins offene Wasser zu fahren.
Zahlreiche Menschen, zumeist Zwangsarbeiter, starben auf der Baustelle oder
in den umliegenden Lagern. Es war ein Projekt in letzten Kriegstagen, daß
mit tausenden Tonnen sowie anderen Materialien aus dem Boden gestampft
wurde. Auf Grund der heute bekannten Tatsachen wurden U-Boote in
diesem Industriebunker nie zusammengebaut bzw. produziert. Die
Fertigstellung des Bunkers konnte ebenfalls nicht erfolgen, zum einen wegen
der ständigen Luftangriffe, wobei im März 1945 eine sogenannte " Talboy "
Bombe die 4,50m starke Betondecke durchschlug und sein inneres total
verwüstete. Seit diesem Tag
"rottet" dieser Koloss von Beton und Stahl vor sich dahin.
U-Boot Produktionsstätte :
Bunker bei Bremen / Farge
: wurde nie fertiggestellt! / Heute z. T. Materialdepot der BW

Technische Daten
Länge |
426,00 m |
Breite |
67,00 m bis 97,00 m |
Höhe außen |
25,00 m |
Höhe innen |
18,00 m |
Fundament Tiefe |
13,00 m |
Fundament Breite an der Sohle |
12,00 m |
Stärke der Außenwände 1.Ausbaustufe |
4,50 m |
Stärke der Decke 1.Ausbaustufe |
4,50 m |
Stärke der Decke 2.Ausbaustufe |
7,00 m |
Gewicht |
ca. 2.000.000 t |
Baustahl |
ca. 27.000 t |
Kies/Sand |
ca. 1.500.000 t |
Zement |
ca. 4,4 Millionen Sack |
Bauzeit |
18 Monate (Anfang Oktober 1943 Ende März 1945) |
Bauausführung |
Organisation Todt" - Einsatzgruppe Hans |
Personal |
ca. 35.000 Mann ( Kriegsgefangene, Fremdarbeiter, KZ-Insassen, Internierte ) |
Nachfolgend habe ich noch einige Bilder gemacht die
sicher einen Eindruck von diesen imposanten Bunker vermitteln. Leider war bei meinem Besuch keine Führung ins Innere des Bunkers möglich. Unsere
" Freundliche Bundeswehr ", die im vorderen Teil des
riesigen Bunkers ein
Marinedepot unterhält hatte in dieser Frage keine Einsicht. Vielleicht klappt es ja beim nächsten mal.
>> Diese Bilder zeigen die Ausmaße eines
riesigen "Betonklotzes" <<

Im
linken Bild ist der Bereich der Weser zu sehen wo die U-Boote aus der Werft
getaucht einfahren sollten. Dies wurde aber nie ermöglicht, da die
Fertigstellung des Durchbruchs zum internen Hafenbecken nicht hergestellt
wurde. Rechtes Bild zeigt das interne Hafenbecken, aus dem die U-Boote dann
getaucht in die Einsatzräume fahren sollten.
Untere
Bildgalerie wurde mir freundlichst zur Verfügung gestellt von J.Schröder

An Hand dieser Bilder kann man die
doch gewaltigen Innenmaße des Gebäudes erkennen, in dem die U-Bootproduktion
vor sich gehen sollte. In den letzten Kriegsjahren wollte man hier in einer
"Art" Serienproduktion U-Boote am laufenden Band fertigen.
Zulieferungen per bahn usw. waren dabei ins Auge gefasst was aber auf Grund
der Luftüberlegenheit der Britischen und Amerikanischen Bomberstaffeln wohl
nie möglich gewesen wäre. Wie in auf 2 Bildern zu sehen wurde wohl selbst
die Bunkerdecke durch einen Bombeneinschlag durchstoßen. Sicher kann
das nur die 8,0 Tonnen schwere "Talboy" - Bombe geschafft haben.
U995, im
"Trockendock" von Laboe
bei Kiel

Technische
Daten
Typ |
7c |
Gewicht |
760t |
Länge |
65m |
Geswindigkeit über Wasser |
17sm |
Geschwindigkeit unter Wasser |
7sm |
Besatzung |
50 Mann |
Torpedorohre im Bug |
4 Stck. |
Torpedorohre achtern |
1 Stck. |
U-Boote dieses Typs die gebaut wurden |
600 |
Kurze
Information zum Ehrenmal in Laboe sowie in der Gemeinde Heikendorf
U-995 hat hier in Laboe seit dem 13.03.1972 , am Strand der Kieler Förde, für alle Zeiten einen
sicheren Hafen erhalten. Im Andenken an unsere U-Bootsmänner, die unter
unsäglichen Bedingungen mit ihren Boot auf den Weltmeeren im Kampf
bestehen mussten und in ihrer großen Mehrzahl auf See geblieben sind, soll
dieses Boot als Museum seine geschichtliche Aufgabe friedlich erfüllen. Für
alle Kameraden des 1. u. 2. Weltkrieges wurde hier in Laboe ein Denkmal
errichtet was allen Deutschen " Seefahrern " gewidmet ist. In einem Rundgang
durch die Halle sind alle Namen der Seeleute und Schiffseinheiten
aufgeführt. Gleichfalls sind die Verluststandorte genau auf einem Modell
gekennzeichnet. Das Denkmal selbst soll einen " Schiffssteven " gleichen, in
dem man per Fahrstuhl in die Höhe bzw. Aussichtsplattform fahren kann. Im
U-Boot selbst besteht die Möglichkeit der Besichtigung der " Schiffsröhre ".
So kann sich jeder Besucher ein Bild von den extremen Verhältnissen im Boot, daß durch
unvorstellbare Enge sowie der Ausnutzung jedes nur möglichen Stauraumes gekennzeichnet ist, zu machen. Die Eindrücke bleiben für jeden Besucher unvergessen.
Das eigentliche U-Bootsfahrer - Denkmal befindet sich in der Gemeinde
Heikendorf,
nicht weit von Laboe entfernt Die Namen Prien , Kretschmer, Topp, Schepke usw. stehen dabei
mit ihrer Bekanntheit zusammen mit anderen Gefallenen U-Bootsleuten an
vorderster Stelle des U-Boot Kampfes im Nordatlantik. Die Gedenkstätte der
Gefallenen U-Bootsleute bildet ein Wahrzeichen der Gemeinde Heikendorf.
So ist die Möltenorter Schanze in der Gemeinde auf
Grund ihrer
beherrschenden Position am Zugang der Kieler Förde seit dem 30 jährigen
Krieg als Standort für Küstenbatterien bekannt. Nach dem Ersten Weltkrieg
wurde die Schanze abgerissen, weil ihre Bedeutung auf Grund modernerer
Kriegstechnik hier nicht mehr ins Bild passte. Dank der Initiative
ehemaliger U-Boot-Fahrer haben diese, nach langwierigen Planungen am
Standort am
8.7.1930 ein neues U-Boot Denkmal auf ehrwürdigen
geschichtsträchtigen Boden für die U-Bootskameraden des 1.WK Einweihen
können. Die Namen der Gefallenen wurden in Ehrenbüchern festgehalten. Da man trotzdem bei den Bauarbeiten
schlechte Qualität leistete musste dieses wiederum in den Jahren 1936 - 1938
umgebaut werden. Die Platzgestaltung erwies sich ebenfalls als nicht
günstig. Die Arbeiten Übernahm der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Schließlich wurde es noch einmal neu eingeweiht. So steht es auch
heute noch.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das durch alliierte Luftangriffe
zerstörte Ehrenmal durch den "Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge"
wiederhergestellt. 1968 - 1970 wurde das Ehrenmal umgebaut indem man
einen Rundgang mit Bronzetafeln, auf denen die Namen
der gefallenen U-Boot-Fahrer des 2. WK angebrachte. Aufgelistet unter
dem Namen des jeweiligen Bootes und des jeweiligen Kommandanten sind an der
Rundwand des Ganges die
ca. 30003 Toten
U-Bootsmänner sowie alle verloren gegangenen
( 740 ) U-Boote des
Zweiten Weltkriegs verzeichnet. 1984 wurden auch die aufgeführten Namen aus
den Ehrenbüchern der Gefallenen U-Bootfahrer des 1.WK auf
Bronzetafeln übertragen und angebracht. Ein Schaukasten mit einer
Seeübersichtskarten zeigt die über der ganzen Welt verstreuten Untergangspositionen der U-Boote
beider Weltkriege. Einen
besonderen Gruß erhalten unsere Toten Kameraden von vielen aus dem
Hafen Kiel ausfahrenden Schiffe. Das Dippen des
Signalhornes gilt als Ehrerweisung für die Gefallenen. Anders die U-Boote unserer Bundesmarine. Diese erweisen
Möltenort bei jeder, ihrer Vorbeifahrt, den Ehrengruß.
MP3
 Lagekarte
U-Boot-Ehrenmal

Hier ein
kurzer Abriss einiger Biographien unserer U-Boot Kommandanten
H. - Günther Prien
Joachim Schepke
Otto
Kretschmer Erich Topp Werner Henke Reinhard
Hardegen
Harald Gehlhaus
U 47
U 100
U 99
U 552
U 515 U 124 / 147 / 123
U 143 / 107
Peter - E. Cremer
Wolfgang Lüth
Werner Hartenstein
Albrecht Brandi
Werner Hartmann
Rolf Thomsen
Engelbert Endrass
U 152 / 333 / 2519
U 38 / 09
U 156
U 617 / 380 / 967
U 26 / 37 / 198
U 1202
U 47 / 46 / 567
Hans - G. Kuhlmann
Wilhelm
Schulz
Karl - Fr. Merten
Reinhard Suhren
Fritz - Julius Lemp
Heinrich Bleichrodt
Friedrich Guggenberger
U 166
U 10 / 64 /124
U 68
U 564
U 110
U48 / 67 / 109
U 28/81/847/513

Mit dem Angriff auf
" Scapa Flow " am
14. Oktober 1939 gelang dem „
Deutschen Seewolf " Hans - Günther Prien das wohl wagemutigste Husarenstück der Seekriegsgeschichte. Eingedrungen in Scapa Flow, dem
wohl am besten gesicherten Seehafen zu damaliger Zeit, gelangte er mit
U 47 in die Höhle des Löwen. Das britische Schlachtschiff
„Royal Oak",
den Stolz des Britischen Empire, ahnte nicht was ihr bevorstand. Ohne selbst
am Boot Schaden zu nehmen gelang Prien die Versenkung des Schlachtschiffes
mit Torpedotreffern und die Rückkehr zu seinem Heimathafen. Prien und seine
Mannschaft waren in aller munde und die Deutsche Reichsregierung nutzte
diesen " Erfolg " propagandistisch aus. Zu dieser Zeit war der
Seekrieg noch weit entfernt von den Tatsachen die eben die Unmenschlichkeit
eines Krieges darstellten. Feindschaft bis aufs Messer, brachte später Tod
und Verderben auf beiden Seiten der Kriegsgegner. Und dabei kamen eben auch
Kriegsverbrechen auf beiden Seiten vor. Deutsche und Alliierte nahmen sich
da nicht aus.
Hierzu mal ein Bericht aus dem Jahre
8.4.1942,
Ort der
Westatlantik
:
Der US Zerstörer
Roper
greift ein an der amerikanischen Küste operierendes deutsches U-Boot an. In
einem nächtlichen Artilleriegefecht erhält U 85 vernichtende
Treffer. Der größte Teil der Besatzung kann das Boot rechtzeitig verlassen.
Etwa 40 Besatzungsmitglieder schwimmen im Wasser, als das U-Boot
sinkt. Daraufhin überläuft der Zerstörer die Untergangsstelle und wirft,
obwohl von dem gesunkenen U-Boot keine Gefahr mehr ausgehen kann, 11
Wasserbomben, durch deren Detonationen alle im Wasser schwimmenden
Schiffbrüchigen getötet werden. Am nächsten Tag werden an der
Untergangsstelle des U-Bootes nur noch 29 Leichen aus dem Wasser
geborgen. Eine gerichtliche Untersuchung gegen den Kommandanten des
Zerstörers wurde nicht eingeleitet.
! Einige
Daten zum U-Boot Kommandanten Prien !
Günther Prien
wurde am 16. Januar 1908 im thüringischen Osterfeld geboren. 1923 - mit 15 Jahren - trat er in die Handelsmarine ein. Er erwarb das Kapitänspatent für die große Fahrt. 1933 meldete er sich zur Kriegsmarine und kam 1935 zur U-Boot-Waffe. Ende 1938 übernahm er als Kommandant U 47, erzielte gleich bei seiner ersten
Feindfahrt drei Versenkungserfolge. Anderthalb Monate nach Ausbruch des Krieges war er der erste Soldat der U-Boot-Waffe mit dem Ritterkreuz.
Auf seiner zweiten Feindfahrt kam es zu dem legendären Überfall auf Scapa Flow. Befehlshaber der U-Boote " Karl Dönitz " hatte den tollkühnen Plan gegen den Hauptliegeplatz der
Weltmeerbeherrschenden britischen
Flotte ausgearbeitet und legte Prien nahe, die Operation durchzuführen. Dönitz zu seinem Kommandanten: „Ich will jetzt keine Antwort. Überlegen Sie sich die Sache in Ruhe. Wenn Sie zu der Überzeugung kommen, dass sich die Unternehmung nicht durchführen lässt, melden Sie es mir. Es fällt dann absolut kein Makel auf Sie,
Prien. Sie bleiben für immer der alte." Prien studierte Karten und Berechnungen. Er wagte es.
Auszüge aus Priens später weltweit beachtetem Buch „Mein Weg nach Scapa Flow": „Am 8. Oktober um 10 Uhr morgens laufen wir aus. Dann schaukeln wir langsam hinaus, Kurs Nordnordwest, Kurs Scapa Flow." Erst später informiert Prien seine Männer: „Wir laufen morgen nach Scapa Flow ein. " Prien schildert die
entscheidenden Momente: „Unbewegtes Wasser, in dem der brennende Himmel sich spiegelt. Es sieht aus, als wäre die See von unten erleuchtet. Wir sind drin`, gebe ich nach unten durch. Endlich ... dort ... die wuchtige Silhouette eines Schlachtschiffes. Näher heran - näher ... In solchen Sekunden setzt das Gefühl aus. Ich glaube,
ein Schiff von der ,Royal - Oak - Klasse`, flüstere ich. Näher! Und plötzlich wuchtet hinter dem ersten
Silhouette eines zweiten Schlachtschiffes empor, ebenso groß, ebenso ;mächtig wie die erste. Am Vordersteven
der "Royal Oak" vorbei können wir seine Deckaufbauten erkennen. Es ist die "Repulse". Der erste Torpedo trifft die „Repulse"
und beschädigt sie schwer. Der zweite aber trifft wohl die Munitionskammern der
„Royal Oak". Die Sprengladung des Torpedos zerreißt den Leib des riesigen Schiffes
vollkommen. Wir alle sehen von unserem Lagepunkt aus, daß drüben ein
riesiger Wasserhang aufwallt. Es ist so, als ob das Meer plötzlich aufstünde. Dumpfe Schläge ertönen rasch hintereinander wie Trommelfeuer einer Schlacht und wachsen zusammen zu einem einzigen ohrenzerreißenden Krachen ... Scheinwerfer blitzen auf, tasten mit ihren grellen weißen Armen über das Wasser und erlöschen
wieder. Lichter huschen hin und her ... kleine, schnelle Lichter, ganz niedrig, Torpedoboote oder U-Boot-Jäger. Wie Libellen flirren sie im Zickzackflug über die dunkle Fläche. Sie suchen uns.
Wenn sie uns finden
gibt es nur noch eins, herauskommen aus diesem Hexenkessel, das Boot
und die Mannschaft nach Hause bringen. Prien gelingt
das scheinbar unmögliche. Nach bangen Minuten erreicht U 47 das offene Meer.
Nach diesem Schlag bereitet Deutschland Prien und
seinen Kameraden in Wilhelmshaven einen triumphalen Empfang. In Scapa Flow
hatte sich, nach dem Diktat von Versailles der die Bestimmungen für
Deutschland festlegte, die gesamte
Deutsche Flotte aufgehalten und am 21. Juni 1919 selbst versenkt,
um die direkte Auslieferung aller Einheiten an England zu entgehen.
Dieser grandiose „Piratenakt" eines Prien gegen die britische
Weltmacht "zollte" Wochen später selbst der Premierminister Churchill
als beachtenswerte Waffentat eines Deutschen U-Bootkommandanten. Die Begeisterung des deutschen Volkes für den sympathischen Offizier kannte
keine Grenzen.
Schon bald war der " Held " der Deutschen erneut auf hoher See. Weiterhin gelangen ihm spektakuläre Erfolge. Am
20. Oktober 1940 erfolgte seine Auszeichnung mit dem Eichenlaub. Das Angebot seines Chef´s Dönitz, als Lehrer an Land zu bleiben, lehnte Prien ab.
In der Nacht vom 07.03. zum 08.03.1941 schlug auch für Günter Prien
und seine Mannschaft die "letzte Stunde". U 47
operierte in den Gewässern südlich von Island und unterlag wohl in einem dramatischen Kampf
gegen den Zerstörer "HMS - Wolverine", der als Sicherung eines
Geleitzuges in Aktion war. Mit seinen Kameraden Schepke und Kretschmer lauerten sie diesen auf.
Unglückliche, taktische Umstände, ja evtl. sogar ein kreislaufender
Torpedo sowie durch den Zerstörer abgeworfene Wasserbomben könnten die
Ursache für den Verlust dieser hervorragenen Mannschaft gewesen sein.
Prien und seine Kameraden blieben damit für immer auf See.
Die Engländer feierten diesen, schweren Verlust für Deutschland, als Sieg
über die U-Boote. Das Wrack des Bootes wurde bisher nicht geortet. Auf 10 Feindfahrten
(in 225 Seetagen) hatte der Kptltn. Günther Prien
28 gegnerische Schiffe (weit über 200 000 BRT feindlichen Schiffsraumes) versenkt. Damit ist Prien
zum Zeitpunkt seines Todes unübertroffen.
" Deutscher Wochenschaubericht "
Besatzung zur Zeit des
Angriffes auf Scapa Flow:
Kommandant:
Hans -
Günter
Prien, Kapitänleutnant
Leitender Ingenieur ( LI ) Hans Wessel, Oberleutnant z.
See
1. Wachoffizier Engelbert Endrass, Oberleutnant
z. See< 2. Wachoffizier Amelung von Varendorff,
Oberleutnant z. See
Steuermann: Wilhelm Spahr, Obersteuermann
Seemännisches Personal:
Hans Sammann, Bootsmann , Gerd Hänsel, Gefreiter
, Ernst Dziallas, Bootsmann , Heini Mantyk, Gefreiter Willi Meyer, Bootsmann , Peter Dittmer, Gefreiter,
Rudi Smyczek, Gefreiter, Ernst Schmidt, Gefreiter
Herbert Marquard, Gefreiter
Smutje : Friedrich
Walz, Gefreiter
Funker : Hans
Blank, Ober-Funkmaat, Willi Hebestreit, Ober-Funkgefreiter, Karl
Steinhagen, Ober-Funkgefreiter
Torpedopersonal :
Kurt Bleek, Ober-Mechaniker-Gefreiter, Peter Thewes,
Ob.-Mechaniker -Gefreiter
Willi Loh, Ober-Mechaniker-Gefreiter, Heinrich
Hermann, Ob.-Mechaniker-Gefreiter
Technisches Personal ! Zentrale:
Gustav Böhm; Stabsmaschinist, Erwin Hölzer, Maschinen-Hauptgefreiter,
Werner Söllig, Maschinengefreiter
Dieselraum : Otto Strunk, Stabs-Obermaschinist / Werner Schmalenbach, Maschinenmaat / Werner Scholz, Maschinenmaat
Karl Spörer /Maschinengefreiter, Kurt Brehme
/Maschinengefreiter, Werner
Lüddecke /Maschinengefreiter Walter Radloff / Maschinengefreiter, Heinrich Biermann
/ Maschinengefreiter
E-Anlage :
Kurt
Römer, Obermaschinist, Gustav Werder, Maschinenmaat, Kurt Holstein,
Obermaschinist Ernst Winzer, Maschinengefreiter, Gerd Hötzer, Maschinengefreiter
/
Friedrich Schmidt, Maschinengefreiter
Ronni Roth, Maschinengefreiter
Fregkpt.Otto
Kretschmer


1x MP3
zu seiner pers. Einstellung zum BDU / 1x MP3 Bericht
der Deutschen Wochenschau
Fregattenkapitän Otto
Kretschmer, der erfolgreichste U-Boot-Kommandant des Zweiten Weltkrieges. Als ruhiger und umsichtiger Kommandant erreichte „der
Schweigsame Otto" einmalige Erfolge.
Der herausragende Seeoffizier bestach durch eine bahnbrechende
Angriffstaktik, durch die Fähigkeit zur treffsicheren Einschätzung jedweder Situation und durch unglaubliche Tapferkeit. Mit seiner
großen Erfahrung meisterte er auch aussichtslose Lagen. Otto Kretschmer wurde am 1. Mai 1912
im schlesischen Heidau geboren. 1930 trat er als Offiziersanwärter in die Dienste der Marine.
Kretschmers Stationen: Weltreise als Seekadett mit dem Kreuzer „Emden", Dienst in
der Schiffsartillerie des Panzerschiffes „Deutschland" und des Kreuzers „Köln"
in heimischen und außerheimischen Gewässern. Ab 1. Oktober 1934 Leutnant
zur See als 2. Torpedooffizier „Köln",
1936 Versetzung zur U-Boot-Waffe als Oberleutnant zur See. Mit „U 35" in
spanischen Gewässern im Rahmen der europäischen
Nichteinmischungskräfte während
des Spanischen Bürgerkrieges erfolgreich. Auf U 23 führte Kretschmer seit
Kriegsbeginn Handelskrieg und Minenaufgaben in der Nordsee durch. Er
versenkte mit diesem „Einbaum" insgesamt acht Schiffe mit 24899
BRT, darunter am 18. Februar 1940 den britischen Zerstörer „Daring".
Als Kommandant von U 99 setzte er seine großen Erfolge nahtlos fort,
versenkte neben der „Auckland Star" (13121 BRT) später auch die
Riesen „Forfar" (16402 BRT) und „Patroculus" (11314 BRT).
Otto Kretschmer versenkte auf 16 Feindfahrten in der Biskaya, dem Ost- und
Nordatlantik und im Nordkanal 1940141 insgesamt 52 feindliche
Handelsschiffe und Transporter sowie drei Zerstörer und drei Hilfskreuzer
mit zusammen 315000 Bruttoregistertonnen feindlicher Tonnage: Damit war
er der „Tonnagekönig". Sein sicheres Zielen und sein Grundsatz „Ein
Torpedo - ein Schiff` hatten Otto Kretschmer Ruhm und Ehre eingebracht Auf
seiner letzten Feindfahrt konnte U 99 am 7. März 1941 u. a. das
gigantische Walfang-Mutterschiff „Terje " (20638 BRT) besiegen. Sein Boot U 99 ging
am 17. März 1941 im isländischen Raum bei einer Geleitzugschlacht
verloren. Bei einem Angriff wurde die Schiffsschraube seines Bootes durch
Wasserbomben des englischen Zerstörers „Walker" zerstört, so
dass Kretschmer mit seinem Boot auftauchen und sich am 17. März 1941 mit
seiner Besatzung in britische Gefangenschaft begeben musste.
Es blieb nach
fairem Kampf keine andere Wahl. „Zerstörer - Wasserbomben - 53 000 BRT
- gehe in Gefangenschaft - Kretschmer, so lautete der Funkspruch,
mit dem er die Versenkung von 53 000 BRT und seine eigene Gefangenschaft
mit Mannschaft
meldete.
Dann gab er den Befehl zur Versenkung von U 99. Die Besatzung
wurde, auch mit ritterlicher Hilfe des Gegners, bis auf drei Mann
gerettet. Am 4. August 1940 war Otto Kretschmer mit dem Ritterkreuz
ausgezeichnet worden und hatte als 6. Soldat der Wehrmacht am 4. November
1940 das Eichenlaub verliehen bekommen. Die Schwerter erhielt er in
Abwesenheit am 26. Dezember 1941 als Korvettenkapitän und Kommandant von
U 99. Damit gehört er zu den fünf höchstausgezeichneten Männern der U-Boot-Waffe. Am 31. Dezember 1947 wurde Kretschmer aus der Gefangenschaft
entlassen. Anschließend studierte er Jura, war Präsident des Deutschen
Marinebundes und trat 1955 in die neu geschaffene Bundesmarine ein, wo er
zuletzt den Rang eines Flottillenadmirals inne hatte. Ab 1964 bis zum
Ruhestand auf eigenen Wunsch im Jahre 1970 war er führend bei
NATO-Dienststellen tätig. Anschließend war er noch als Industrieberater
und Schifffahrtssachverständiger gefragt. Otto Kretschmer, der sich bis
zuletzt gegen die „Herabsetzung " des Deutschen Soldaten" zur Wehr
setzte, verstarb 1998 in Straubing an den Folgen eines Unfalles.
Während bundesdeutsche Massenmedien
seinen Tod zumeist übergingen, notierte der „Daily Telegraph"
(London): „ Seine Laufbahn war Beweis seiner Tapferkeit und seines
Scharfsinns. Sein Auftreten und Benehmen waren die eines Offiziers und
Gentlemans.
Kptlnt. Joachim
Schepke


Joachim Schepke
Kapitänleutnant Joachim Schepke, errang auf
14 Feindfahrten als unerschrockener Seeoffizier in aufreibenden Einsätzen
atemberaubende Versenkungserfolge. Innerhalb der Kriegsmarine erfreute
sich Joachim Schepke außergewöhnlich großer Beliebtheit und genoss
hohes Ansehen. Joachim Schepke wurde am 8. März 1912 in Flensburg
als Sohn eines Marineoffiziers geboren. 1930 trat er in die Reichsmarine
ein. Zunächst als Seekadett auf dem Schulkreuzer „Emden" unterwegs,
war er schon 1934 Leutnant. Zwei Jahre war Schepke anschließend auf dem
Panzerschiff „Deutschland" eingesetzt. 1935 gehörte er zu den
ersten Offizieren, die zur neuen U-Boot-Waffe kamen. Er durchlief harte
Schulungen und übernahm ab Oktober 1938 als Oberleutnant zur See U
3.
Nach
Ausbruch des Zweiten Weltkrieges konnte er, am 1. Juni 1939 zum Kapitänleutnant
befördert, vor der norwegischen Südküste erste Versenkungserfolge erzielen;
der Beginn einer großartigen Erfolgsserie. Von Januar bis April 1940 befehligte
Schepke U 19. Vor der schottischen und britischen Ostküste brachte
er neun Schiffe zur Strecke. Am 30. Mai 1940 stellte Joachim Schepke U
100 in Dienst, daß der vorbildliche Kommandant bis zum 17. März 1941
führte. Er überführte das Boot nach Frankreich und operierte zunächst
von Lorient aus vor dem Nordkanal. Nach einer Reihe beachtlicher Erfolge
fiel der britische Motortanker „Torinia" (10 364
Bruttoregistertonnen) den Torpedos des Bootes zum Opfer. Neben weiteren
Schiffen wurde auch der britische Tanker „ Frederick S. Fales "
versenkt. Für diese kühnen Taten wurde Joachim Schepke am 24. September
1940 mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Nach einer ruhigen Zeit, wo
die Mannschaft sich von den langen Wochen auf See erholte fuhr Schepke
wieder zum Kampf auf See hinaus.
In der sog. „Nacht der Langen Messer" Ende Oktober 1940 gegen einen
Konvoi konnte Schepke binnen
36 Stunden in harten Angriffen drei Schiffe versenken und drei weitere
torpedieren. Auf weiteren Feindfahrten gelang die Versenkung von 14
Schiffen mit 66482 BRT und die Beschädigung von zwei Schiffen mit 9613
BRT. Darunter waren am 23. November 1940 gleich sieben Schiffe eines
Konvois, die
er
innerhalb von nur 13 Stunden versenkte. Die Taten der U-Boot-Männer des
Zweiten Weltkrieges und deren vielfacher Opfergang sind unauslöschlich im
Ruhmesblatt der Wehrmacht für immer verankert. Joachim Schepke wurde für
seinen persönlichen Einsatz und seinen überragenden Mut am 1. Dezember
1940,als
siebenter Soldat der Deutschen Wehrmacht mit dem Eichenlaub ausgezeichnet.
Spätestens zu diesem Zeitpunkt war Schepke bei Freund und
Feind hoch geachtet. Es schrieb ein Buch, mit dem er viel Aufsehen
erregte. Titel, U-Bootfahrer von heute, gab seine gesamten Erfahrungen u.
Kenntnisse auf seinen Feindfahrten wieder. Während der winterlichen
Werftliegezeit sprach Schepke auf großen Veranstaltungen und auch im
Rundfunk über seine spektakulären Erlebnisse. Nach der Liegezeit wieder
kaum im Einsatz konnte er drei Schiffe Versenken,
darunter die gewaltige „Napier Star" (10116 BRT).
Bei seiner letzten Feindfahrt stand U 100 nordwestlich des
Ärmelkanals ab 15. März
1941
abends gegen 41 feindliche
Schiffe. Gemeinsam mit
U 37, U 74
und
U
99 griff
Kapitänleutnant Schepke an. Am 16. März wurde U 100 abgedrängt,
in der Nacht zum
17. März von der englischen Radar Ortung aufgespürt, zum
Auftauchen gezwungen und schließlich vom amerikanischen Zerstörer „Vanoc"
gerammt. Dem Kommandanten, zwischen der zertrümmerten Turmreeling
und dem verbogenen Sehrohrbock eingeklemmt, wurden beide Beine abgetrennt.
Kurze Zeit später ging das Boot steilaufrecht in die Tiefe. Hierbei wurde
der Schwerverletzte Joachim Schepke in die Luft geschleudert und stürzte
in die See. Schepke und seine Besatzung starben den Seemannstod. Nur fünf
Männer von U 100
konnten gerettet werden. Kapitänleutnant Joachim
Schepke konnte als Kommandant von drei Unterseebooten insgesamt 42 Kriegs
und Handelsschiffe mit zusammen
237
000
BRT
versenken.
Krvkpt. Werner
Henke

Werner Henke
Korvettenkapitän Werner Henke
zeichnete
sich auf seinen Feindfahrten durch Kaltschnäuzigkeit, Tapferkeit und
zähen Angriffswillen ganz besonders aus. Der große Könner versenkte in
einer Nacht sechs Dampfer aus einem Geleitzug, wurde von Zerstörern
angegriffen, tauchte nach 90 Minuten wieder auf und erledigte während des
Feindbeschusses drei weitere Gegner. So war Werner Henke. Werner Henke
wurde am 13. Mai 1909 in Rudak bei Thorn (Westpreußen)
geboren. Schon als Fünfzehnjähriger ging er zur See. Auf dem
Segelschulschiff „Großherzogin Elisabeth" unternahm er als
Seekadett seine erste Fahrt. Bald hatte er es zum Kapitän auf großer
Fahrt gebracht. Bei der Kriegsmarine durchlief er ab 1933 die harten
Ausbildungslehrgänge mit ausgezeichneten Leistungen. Bei Ausbruch des
Zweiten Weltkrieges war Henke Leutnant zur See und diente auf dem
Linienschiff „Schleswig-Holstein", kam als Flakartillerieoffizier
im Polenfeldzug zum Einsatz. 1940 meldete er sich zur U-Boot-Waffe. Nach
der Grundausbildung machte er schon als Wachoffizier auf U 124 durch
überdurchschnittlichen Einsatzwillen auf sich aufmerksam, ehe er ab 21.
Februar 1942 Kommandant von U 515 wurde. Im Westatlantik (Seeraum
Trinidad) versenkte er den gewaltigen Tanker „ Stanvac " (10 013
Bruttoregistertonnen). Neun weitere Schiffe kamen hinzu. Der Wintereinsatz
im November 1942 vor Gibraltar endete mit einem dreifachen
Versenkungserfolg, darunter das Depotschiff „Hecla" (10 850 BRT),
das nur mit neun Torpedos bezwungen werden konnte. Dabei hatte Henke viele
Stunden lang einer vielfachen Übermacht getrotzt und sein ganzes
seemännisches Können aufbieten müssen. Großadmiral Dönitz später:
„Eine einmalige Leistung dieses Seeoffiziers." Mit fünf
Torpedotreffern wurde am 6. Dezember 1942 der Riese „ Ceramic
" (18 713 BRT) bewältigt. Darüber hinaus konnte der britische
Zerstörer „Marne" entscheidend beschädigt werden. Am 17. Dezember
erhielt Werner Henke für diese fabelhaften Leistungen das Ritterkreuz.
Werner Henke setzte seine Erfolgsserie fort: Seine dritte Feindfahrt ab
dem 21. Februar 1943 beendete er, zwischenzeitlich Kapitänleutnant, mit
zehn Versenkungserfolgen. Großadmiral Dönitz über Henke: „Welch ein
großes Können und welche Kaltblütigkeit dazu gehören, um solche
Erfolge zu erzielen, ist auch für einen Laien verständlich." Am 4.
Juli 1943 erhielt Werner Henke das Eichenlaub. Am 29. August 1943 begann
seine nächste Feindfahrt. Am 7. September musste das Boot, nach
Wasserbomben Treffern schwer beschädigt, den Rückmarsch antreten. Doch
schon am 9. November waren Henke und seine Männer wieder im Einsatz. Vier
weitere Versenkungserfolge folgten. Am 29. März 1944 ging U 515 erneut in
See. Die Biskaya wurde unterlaufen, und am 7. April war das
Operationsgebiet erreicht. Einen Tag später wurde das Boot von drei
US-Zerstörern angegriffen. Nach Wasserbomben-Treffern befahl Henke, auf
220 Meter Wassertiefe zu gehen. Dabei kam es zu einer technischen Panne. Notgedrungen musste aufgetaucht werden. Sofort
begann der massive Beschuss. U 515 sank. Von 60 Männern wurden 44
geborgen, darunter Henke, der nach dieser Fahrt zum Korvettenkapitän
befördert werden sollte. Werner Henke hatte mit U 515
24 Schiffe mit 155
714 BRT versenkt. Kommandant und Besatzung gingen in Gefangenschaft. Henke
war schon in den Wochen zuvor ins Visier der US-Kriegspropaganda geraten.
Er habe auf Schiffbrüchige schießen lassen, lautete die wahrheitswidrige
Behauptung. Vor seiner letzten Feindfahrt hatte ein Soldatensender
getönt: „Morgen läuft U 515 wieder aus. Henke soll nicht glauben,
dass wir ihn vergessen haben." Henke wurde nach seiner Festnahme in die
USA gebracht und - entgegen der Genfer Konvention - als Offizier in ein
Arbeitslager verbracht. Hier sollte Henke durch brutale Behandlung zu
Aussagen über die U-Boot-Waffe erpresst werden. Der großartige Mann aber
weigerte sich hartnäckig. Was anschließend im US-Lager Fort Meade
geschah, ist bis heute ungeklärt. Am 15. Juni 1944 wurde Werner Henke
dort erschossen. Er sei „auf der Flucht" gewesen, lautet die
offizielle US-Darstellung. Weil aber völlig unklar ist, wohin Henke aus
dem Lager hätte fliehen können und angesichts der Drohungen, die er
schon als Kommandant von U 515 erhalten hatte, bleibt der Tod dieses
großen deutschen Soldaten letztlich ungeklärt.
Kptltn. Erich
Topp


Erich Topp
wurde am 2. Juli 1914 in der
Leine-Stadt Hannover als Sohn eines Ingenieurs geboren. Seine Kindheit
verbrachte er in den Anfangsjahren in Celle wobei er dannach nach Hannover
umsiedelte. Nach dem Abitur sowie die halbjährige Pflichtzeit im
Arbeitsdienst bei der Organisation Todt zog er wiederum um
nach Kiel. Hier nahm er ein Studium im Fach Humanmedizin auf. Nachdem er
davon wohl genug hatte brach er dieses ab und meldete sich freiwillig als
Offiziersanwärter bei der Kriegsmarine. So waren Stationen der Ausbildung
die Gorch Fock, der Leichte Kreutzer Karlsruhe sowie die Marineschule in
Flensburg - Mürwik. Ab dem 5.10.1937 war seine neue Heimat die U-Boot
Waffe unter Karl Doenitz. Sein erstes Boot war U 46, auf dem Kptl. H.
Sohler der Kommandant war. Nach nur kurzer Bewährung in den Einsätzen
wurde im das Kommando von U 57 übertragen. Es war ein Boot der 2C -
Klasse. Dieses Boot sank bei einem tragischen Unfall in einer Schleuse, wobei es zu
einem Zusammenstoß mit einem anderen Schiff kam. Dabei kamen 6 Seeleute
ums Leben. Die Unfallursache konnte nie geklärt werden. Topp wurde
diesbezüglich jeglicher Schuld freigesprochen. Sein Neues Boot wird U
552. Am 04.121940 wird es in Dienst gestellt. Fortan wird es unter dem
Spitznamen " das rote " Teufelsboot " auf allen
Haupeinsatzgebieten der Meere bekannt. Einen Namen macht sich Topp im
Einsatz im Zuge der Operation "Paukenschlag". U 552 gehörte dabei zur
ersten Welle des Angriffes gegen Nordamerikanische Frachtschiffe. So konnte er am
31.10.1941 das erste amerikanische Schiff während der Atlantikschlacht
versenken. Nach 17 Einsätzen in schwersten Gefechten übernahm Erich Topp
das Kommando der 27. U-Boot Flotille in Gotenhafen. Hier bildete er mit
höchstem Niveau neue " Krieger " für den U-Booteinsatz aus. Im Frühjahr 1945
war Erich Topp dann kurze
Zeit Kommandant der Typ XXI Boote U 3010 und U 2513 (bis zum Kriegsende am
8. Mai
1945). Seine letzte Fahrt sollte Topp nach Norwegen führen.
Am 8. Mai 1945 wird im Oslofjord die Flagge eingeholt und das Boot den
Engländern übergeben. Am 26. August 1945 wurde Erich Topp aus
englischer Kriegsgefangenschaft entlassen. Erich Topp beendete den Krieg als
Fregattenkapitän. Er hat während des Krieges auf seinen
Feindfahrten 34 Schiffe mit einer
Tonnage von 191391 BRT versenkt. Dies machte ihm zum dritt
erfolgreichsten Kommandanten seiner Zeit, nach Otto Kretschmer (266.629
BRT) und Wolfgang Lüth (225.713 BRT).
Nach dem Krieg absolvierte Topp im Alter von 44
Jahren noch erfolgreich die Technische Universität (Dipl. Ing.) und
arbeitete eine Zeit lang als Architekt, ehe man ihm 1958 das Angebot
machte wieder Soldat zu werden. Wenig später trat Topp als Kapitän zur
See in die Bundesmarine ein. Hier war Topp zunächst deutscher Vertreter
in der Marineabteilung der NATO in Washington , ehe er Anfang der
sechziger Jahre nach Deutschland zurückkehrte und das Kommando über
sämtliche amphibische Streitkräfte übernahm. 1965 als Stabschef des
Flottenkommandos Flensburg zum Flottillenadmiral befördert, übernahm
Erich Topp ein Jahr darauf den Posten des Stellvertretenden Inspekteurs
der Bundesmarine. Am 1. Oktober 1966 wurde Topp schließlich zum
Konteradmiral befördert, drei Jahre später trat er als Träger des Großen
Bundesverdienstkreuzes in den Ruhestand. Während den nächsten Jahren war
Erich Topp als Industrieberater tätig und verfasste unter dem Titel
"Fackeln über dem Atlantik" seine Autobiographie. Ein großer Teil seiner
wertvollen Kriegsauszeichnungen wurde ihm leider bei einem
Wohnungseinbruch gestohlen.
Auszeichnungen
von Erich Topp
- 7. November 1939 U-Bootskriegsabzeichen 1939
-
- im Januar 1940 Eisernes Kreuz II. Klasse
- September 1940 Eisernes Kreuz I. Klasse
- 20. Juni 1941 Ritterkreuz als Oberleutnant zur See und
Kommandant von U 552
- 03. Juli 1941 Nennung im
Wehrmachtsbericht
- 11. April 1942 Eichenlaub als
Kapitänleutnant und Kommandant von U 552
- 17. August 1942 Schwerter als Kapitänleutnant und
Kommandant von U 552 , Ehrendolch mit Brillianten
- 30. Januar 1944 Kriegsverdienstkreuz II.Klasse
- 1944 : Kriegsverdienstkreuz I. Klasse mit
Schwertern
Für seine Leistungen beim Aufbau des
neuen Deutschlands im Dienst der Bundeswehr wurde er am 19. September 1969 mit dem Großen Verdienstkreuz
des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
Das ist wahrlich eine soldatische
Laufbahn die dem Deutschen Vaterland Ruhm und Ehre zukommen ließ.
Aktuelle Meldung :
Unser Erich Topp ist nach einem
ereignisreichen Leben am 26.12.2005 verstorben.
Krvtkpt. Peter - Erich Cremer

Peter - Erich Cremer
wurde am 25.03.1911 in Metz/Lothringen, als Sohn eines
Oberlandesgerichtsrates, geboren. Seine Mutter, Amelie Louise Houle, war
gebürtige Lothringerin und sorgte dafür das ihr Peter zweisprachig aufwuchs.
Bereits mit 17 Jahren machte der Cremer sein Abitur sowie begann dannach
sein Jurastudium an einer französischen Universität. dabei entwickelte er
schon frühzeitig maritime Neigungen, wie er auch in seinem Erinnerungsbuch
U-333 schrieb. Im positiven Sinne war ein Freund der Eltern gleichzeitig
hatte ein Freund der Eltern Chef der deutschen Marineleitung.
Durch eine strenge Vorauswahl wurden nur 54 junge " Kämpfer " von denen der
Jurastudent Peter Erich Cremer einer war , und das, obwohl der Nachfolger
Zenkers als Chef der Marineleitung, Admiral Erich Raeder , zunächst ein
kritisches Fragezeichen neben seinen Namen auf der Bewerberliste gesetzt
hatte. Die Bedenken von Raeder waren die verwandtschaftlichen Beziehungen
nach England und Frankreich.
So konnte Cremer bereits am 15. 8. 1932 als Seeoffiziersanwärter bei der II.
Schiffsstammdivision bei Stralsund zur infanteristischen Ausbildung
antreten. Unter seinen Crew-Kameraden befand sich übrigens auch der spätere
" Deutsche Seewolf "U-Boot-Kommandant Hans-Günther Prien , der ja wie
bekannt legendäre Kampfeserfolge im Atlantik errang.
Die praktische Seemannsausbildung wurde Cremer bis zum 11. 12.1933 auf dem
leichten Kreuzer "Köln", weitere Lehrgänge folgten, ab dem 01. 01. 1934
wurde Cremer zum Fähnrich zur See befördert sowie nach weiterer
militärischer Bewährung am 01. 01. 1936 zum Leutnant zur See. Den Ausbruch
des 2. Weltkrieges erlebte er schon als Oberleutnant. Sein Einsatz mit
diesem Dienstgrad erfolgte als Wachoffizier an Bord des Zerstörers " Theodor
Riedel. Der mit 315 Mann besetzte Zerstörer nahm dann nach einigen
Feindfahrten im April 1940 am Unternehmen " Weserübung " teil, daß ja
Invasion in Norwegens vorsah. Diese Invasion hatte ja, wie ebenfalls bekannt
enorme Schiffverluste zu Folge. Zurückgekehrt im Heimathafen erreichte
Cremer der Befehl, sich in Sengwarden bei Wilhelmshaven beim BDU der U-Boote
, Kapitän zur See und Kommodore Dönitz zu melden. Dies war der entscheidende
Tag auf dem Cremer lange Jahre hingearbeitet hat und vor allem gewartet hat.
Karl Dönitz, der Mann der Stunde und des Reiches, fragte ihn, ob er zu
seinen U-Booten kommen wolle und hier ein Kommando übernehmen würde. Cremer
stimmte sofort zu. Trotzdem musste er erst einmal wieder mit einer
halbjährigen Schulung beginnen, nach deren Abschluss er zum Kommandanten von
U-152 ernannt wurde. Nach den üblichen Probe- und Abnahmefahrten wurde sein
Boot erst nach Danzig und dann nach Memel, wo es in der Ostsee bei der 24.
U-Boot-Flottille, das ein Ausbildungsverband war, Dienst tat. Im Juli 1941
übernahm Cremer mit U 333 ein Front-U-Boot das schon Kampferprobt war. Das
erste Halbjahr 1941 sollte auch ein erfolgreiches Jahr unserer U-Boote sein.
1458232 BRT versenkter Schiffsraum war immens für die Armada der U-Boote.
Allerdings verlor das Reich auch 2 deutsche Helden die im Kampf für immer
auf Tiefe gingen. Hans Günter Prien sowie Joachim Schepke verloren ihr Leben
im Kampf auf dem Atlantik. Otto Kretschmer ging in Gefangenschaft und war
dem Reich entzogen. Er überlebte als einziger dieser 3 U-Boot "Asse ".
Cremer`s U 333 war ein Boot vom Typ VII C, daß er bis August 1944 führte und
mit dem er in den folgenden Jahren weithin bekannt wurde.
Am 27.12.1941 lief es von Kiel zur ersten Feindfahrt in den Atlantik aus, um
im Rahmen des Kampauftrages feindliche Geleitzüge, im Gebiet der
Neufundlandbank zu bekämpfen. Cremers erste Beute wurde am 18.1.1942 der
britische Frachter " Caledonian Monarch" mit 3657 BRT. Insgesamt hatte er im
Verlauf dieser " Kampfaktion " drei Dampfer auf den Grund des Meeres
geschickt. Vor dem Ende dieser ca. 45-tägigen Feindfahrt kam es in der
Biskaya noch zu einem peinlichen Zwischenfall. U-333 hatte einen Frachter
erspäht der per Funk den Befehl erhielt sich zu erkennen zu geben. Das tat
dieser auch nach mehrmaligen Anrufen nicht. Darauf setzte Cremer einen
Fangschuss der das Schiff zum untergehen brachte. Der Frachter entpuppte
sich dann für Cremer als Blockadebrecher " Spreewald ", der auf dem Weg von
Ostasien zum Marinestützpunkt "Bordeaux" unterwegs war. Nach allem hin und
her endete Cremer schließlich vor dem Kriegsgericht. Hier wurden aber
nachgewiesener Maßen die Fehleinschätzungen seitens der " Spreewald " Cremer
zu gute gehalten und schließlich das Verfahren gegen ihn mit einem
Freispruch beendet.
Im U-Boot-Stützpunkt La Pallice bei La Rochelle gehörte U 333 mit den drei
kleinen Fischen am Turm zu der dort stationierten 3. U-Boot-Flottille, deren
Chef damals der Korvettenkapitän Herbert Schultze war. Als das Boot am 30.
3. 1942 den Stützpunkt zum nächsten Feindeinsatz verließ, war die
amerikanische Küste sein Ziel, unterwegs würde es von einer sogenannten
Milchkuh aufgetankt , einem von insgesamt zehn U-Tankern, die den
Front-U-Booten durch Versorgungszufuhr einen längeren Aufenthalt im
Operationsgebiet ermöglichen sollten. Die zweite Feindfahrt von U 333
führte zur amerikanischen Ostküste wo er in der Karibischen See sowie im
Golf von Mexico 21 feindliche Schiffe, mit zusammen 118000 BRT versenken
konnte. Bei dieser Auseinandersetzung mit dem Feind blieb auch das Boot
Cremers` s nicht ungeschoren. Schwere Beschädigungen sollten aber den
Kampfesmut der Männer um Cremer nicht brechen. Heldenmütig schaffte er es
weitere 4 große Schiffe mit insgesamt 35000 BRT zu versenken. Im Kampf der
Torpedierung des Tankers "Halsey", wurde bei Cremer`s Boot der Oberteil des
Turmes abgerissen, das Angriffssehrohr zerstört sowie ein schwerer
Wassereinbruch verursacht. U- 333 von amerikanischen Zerstörern und
Patrouillenbooten verfolgt und serienweise mit Wasserbomben bedacht.
Zwischendurch arbeitete die Mannschaft fieberhaft an der Abdichten des Lecks
was letztendlich mit höchster Anstrengung gelang. Damit konnte das Boot
schließlich, nachdem die " Jäger " von U-333 abließen, auftauchen und auf
Heimatkurs gehen. Bei sparsamsten Treibstoffverbrauch sollte man als "
Überwasserschiff schließlich den rettenden Hafen La Pallice in Frankreich am
26.05.1942 erreichen. U 333 hatte auf dieser Fahrt seine Versenkungsbilanz
auf insgesamt sieben Schiffe mit 59 500 BRT gesteigert, so das
Kapitänleutnant Cremer am 05. 06.1942 als 111. Angehörigern der Kriegsmarine
das Ritterkreuz verliehen wurde. U-333 musste nun umfangreich instandgesetzt
werden. Nach ca. 77 Tagen in der Werft war das Boot wieder einsatzfähig, so
daß es Mitte August 1942 auf Feindfahrt gehen konnte. Dieses mal sollte das
Zielgebiet Freetown (Westafrika) sein. Die Kampfeinsätze wurden allerdings
immer schwieriger. Neuste technische Geräte beim Gegner ließen das die
U-Boote sichtbar werden. Der Kampf wurde auch oftmals durch Luftangriffe auf
das Boot verstärkt. So am 06.10.1942. U-333 wurde in einem schweren Kampf
mit mit der britischen Korvette " Crocus " verwickelt. Dabei trafen die im
Dauerfeuer abgegebenen Geschosse 4 Mann der Besatzung. Cremer selbst wurde
durch Geschossplitter schwer verletzt. Bewegungsunfähig konnte er nur von
seinen Mannschaftskameraden in seine Koje geschleppt werden. Ein von einem
Versorgungstanker herangebrachter Ersatzoffizier übernahm das Kommando von
U-333, wobei dieser die Befehle von Cremer entgegen nahm. U-333 ist durch
schwere Rammstöße von der Korvette schwer beschädigt worden. Nach ungefähr
72 Stunden nach Gefechts Ende konnte ein Arzt, Obersassintentzarzt Kirmse
von U-459 auf
U-333 übersteigen. damit war die erste Notversorgung der Verletzungen von
Cremse gesichert. Am 23.10.1942 lief U-333 in La Rochelle ein, wonach für
den Kommandanten ein monatelanger Lazarettaufenthalt begann. Während der
Genesungszeit wurde der noch lange am Stock dahin hinkende Kapitänleutnant
Cremer als 2. Admiralstabsoffizier in den Stab des B.d.U. nach Berlin
kommandiert, der nunmehrige Großadmiral Dönitz nahm seine Funktion als BDU
weiterhin in Personalunion mit seinen neuen Aufgaben als Oberbefehlshaber
der Kriegsmarine wahr.
Im Sommer 1943 war Cremer soweit wiederhergestellt, daß er auf sein Boot,
das in der Zwischenzeit durch Oberleutnant zur See Schwaff kommandiert
wurde, zurückkehren konnte. Mittlerweile hatte der Krieg auf See noch
härtere Formen angenommen, allein im Monat Juli 1943 waren im Atlantik 37
deutsche Boote, darunter vier "Milchkühe" verloren gegangen. Cremers fünfte
Feindfahrt, die von Anfang Juni bis Ende August 1943 dauerte, war ein
einziger Misserfolg. U-333 kam während dieser 90tätigen Reise nicht einmal
zum Schuss, wurde aber selbst von amerikanischen Bombern und einem Zerstörer
angegriffen und dabei beschädigt. Sein dazugehöriger Versorger, U-487,
Oberleutnant Metz, wurde versenkt. Während dieser Feindfahrt gelang es
Cremers Besatzung eine "Wellington" bei ihren ersten Versuchseinsatz
abzuschießen.
Mitte September 1943 ging Cremer mit U 333 abermals auf Feindfahrt, das Boot
hatte inzwischen eine verstärkte Flak-Armierung durch 2-crn-Vierlingskanonen
und eine halbautomatische 3,7-cm-Kanone bekommen, außerdem war die
Brückenpanzerung verstärkt worden und es befanden sich die modernen"
Zaunkönig -Torpedos " an Bord, die als besonders " Knackig " galten.
Zusammen mit anderen Booten der Gruppe " Schill " wurde U-333 westlich der
Biskaya auf, von Sierra Leone und Gibraltar kommende Geleitzüge angesetzt,
und versenkte dabei einen, Zerstörer. Zusätzlich hat er dabei weitere
Frachter auf Tiefe geschickt.
Im Herbst 1944 wurde Cremer Kommandant eines der damals modernsten U-Boote
des Typs XXI, am 1. 8.1944 zum Korvettenkapitän befördert, befehligte er
dieses " Traumboot " aller Kommandanten. Die Nr. des Bootes 2519 war von von
Oktober 1944 bis Februar 1945 sein zu Hause.
Insgesamt belief sich seine Erfolgsbilanz als U-Boot-Kommandant schließlich
auf zwei Zerstörer, einen U-Jäger, elf Handelsschiffe mit 86 000 BRT und ein
abgeschossenes Flugzeug.
Bei Kriegsende war Cremer mit seiner Mannschaft für die Bewachung der
Marineschule Flensburg Mürvig zuständig. Diese Aufgabe wurde mit der
Verhaftung von Dönitz sowie aller angehörigen der Wehrmacht beendet. Sie
wurden entwaffnet und in einem Kriegsgefangenen Lager bei Heide / Schleswig
- Holstein interniert. Nach der Entlassung aus diesen begann für den
inzwischen zweiundvierzigjährigen Ex-Marineoffizier nach dreizehn
Dienstjahren ein völlig neues ziviles Leben. Er ging in die Wirtschaft und
war schließlich bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand jahrelang
Geschäftsführer großer Firmen in Hamburg. Dort starb er am 5. Juli 1992
im Alter von 81 Jahren und wurde auf dem Reinbeker Friedhof mit
militärischen Ehren von einer mehrhundertköpfigen Trauergemeinde zur letzten
Ruhe geleitet.
Krvkpt. Werner
Hartenstein

Werner Hartenstein
Sein Name ist eng mit dem Fall des britischen
Truppentransporters " Laconia ” verbunden, um den sich bis heute
Geschichtslügen drehen. Hartenstein, der damals bis zur Erschöpfung
Schiffbrüchige gerettet hatte, war auch darüber hinaus ein leuchtendes
Vorbild an Tapferkeit und Mut.
Werner Hartenstein wurde am 27. Februar 1908 in Plauen geboren. Als
junger Mann mit 20 Jahren kam er zur Reichsmarine. Bei Ausbruch des
Zweiten Weltkrieges war er als Kommandant von Torpedobooten unterwegs
gewesen, ehe er sich im Jahre 1941 zur U-Boot-Waffe meldete. Nach
systematischer Ausbildung stellte er am 4. September 1941
U 156 in Dienst.
Im Jahre 1942 führte er drei Unternehmungen im Atlantik und nach Südamerika
durch, wo er unter anderem einen gewaltigen Öltanker in Brand schießen
konnte.
Im Rahmen der dritten Feindfahrt kam es dann zu den dramatischen
Geschehnissen des 12. September 1942, über die Historiker bis heute
streiten. Am Abend dieses Tages konnte Hartenstein den 19965 BRT
großen britischen Truppentransporter
„Laconia” im Südatlantik, 550
Seemeilen von Las Palmas, mit Torpedos angreifen und Versenken. Das er
dabei, ohne es zu Wissen, diesmal ein mit fast 3000 Personen
besetztes Schiff torpedierte stellte sich erst kurz nach dem Beschuß heraus.
So waren fast 1800 italienische Kriegsgefange an Bord sowie eine
große Anzahl von Frauen und Kindern. Der U-Boot-Kommandant wandte sich in
einem einem offenen Funkspruch an alle in der Nähe befindlichen
Schiffe und bat um Unterstützung bei der Rettung brüchigen. Karl Dönitz, der
Deutsche BDU, beordert U 506 + U 507 sowie ein italienisches Boot zur
Versenkungsstelle. Dabei versuchte er gleichfalls über Funk die französische
Marine vor Westafrika für eine Rettung der Schiffbrüchigen zu gewinnen.
Durch persönlichen Einsatz der U-Bootsleute sowie des Kommandanten
Hartenstein wurden Überlebende der " Laconia " auf dem Deck des U-Bootes
untergebracht. Gleichzeitig nahm das Boot Rettungsboote in Schlepp um
das möglichste für diese Menschen zu tun. Doch irgendwann erschien am
Himmel ein US-Bomberflugzeug dem das U - Boot ein lohnender Angriff
wert schien. Trotz Sendung von Notsignalen sowie der Markierung der
Decksfläche mit Rot Kreuz Zeichen flog der US - Pilot zum Angriff auf.
Man kann sich vorstellen welch ein Inferno für die Überlebenden dabei
entstand. Einige Boote wurden förmlich durch die Luft geschleudert, wobei
die Passagiere kein Chance hatten. Daraus resultiert der Befehl des BDU,
Karl Dönitz, zukünftig keine Rettungsaktionen mehr zu unternehmen, die
Schiffbrüchigen gilt. Dies blieb aber, wie nach Kriegsende festgestellt
wurde, eine Ausnahme. Jeder Kommandant hat in seinem Ermessen selbst die
Entscheidung zur Rettung evtl. Schiffbrüchiger gefällt. Nur einige
Historiker der Geschichte haben hier die wahren Fakten wohl ein wenig
durcheinander gebracht. Werner Hartenstein erhielt letztlich für seinen
selbstlosen Einsatz am 17.09.1942 das Ritterkreuz. Der Fall Laconia war aus
der Sicht Hartensteins ein bedauerlicher Irrtum, der unnötige Opfer im
Kampf auf dem Meer kostete. Am 16. Januar 1943 brach Hartenstein zu
seiner letzten Operation auf. Östlich der Insel Barbados fiel er am 8.
März 1943 mit seiner gesamten Besatzung dem Bombardement von
US-Flugzeugen zum Opfer. Nur fünf Mann konnten sich retten, nach dem die
Gegnerischen Piloten Rettungsflöße abgeworfen hatten. Werner Hartenstein
gehörte nicht dazu. Insgesamt hatte der große Deutsche Soldat auf fünf
Feindfahrten 19 Handelsschiffe mit zusammen 97190BRT feindlichen Schiffsraumes versenkt sowie einen
US-Zerstörer und drei weitere Schiffe mit zusammen 18811 BRT
beschädigen können.
Frgt.-Kpt. Albrecht Brandi


Albrecht Brandi
machte
sich als besonders tapferer und erfolgreicher
U-Boot-Kommandant einen Namen. Mit unglaublichem Geschick meisterte er
manche „Himmelfahrtskommandos”. Dabei bewahrte Brandi stets außerordentliche
Ruhe und Besonnenheit. Von seinen Männern „Cherry Brandi” genannt, bestach er
darüber hinaus durch betonte Herzlichkeit und verbindende
Kameradschaftlichkeit. Auf ihn war hundertprozentig
Verlass.
Albrecht Brandi kam am 30. Juni 1914 in Dortmund zur Welt. 1935 trat er
in die Kriegsmarine ein. Auf dem Minensuchboot M 1, das er später kommandierte,
nahm er 1939 an der Eroberung der Westerplatte von Danzig teil. 1941 kam
er zur U-Boot-Waffe. Im Herbst 1942 erhielt
Brandi sein erstes Kommando auf einem Unterseeboot (U 617; später befehligte er
U 380 und U 967). Er operierte zunächst im
Nordatlantik, ab Frühsommer 1943 im
Mittelmeer. Brandi war der Mann für undankbare
Aufgaben. So galt es im Mittelmeer auf
sich völlig allein gestellt , stark bewachte
Fahrzeuge aus Konvois herauszuschießen. Wegen des dichten Netzes
feindlicher Luftaufklärung, musste Brandis Boot oft bis zu achtzehn Stunden unter
Wasser bleiben. Sein Auftrag, feindlichen Geleitverkehr im Mittelmeer zu
stören erfüllte er hartnäckig und gewissenhaft. Als sein Boot beschädigt wurde,
schlug er sich mit seiner Mannschaft über Marokko und Spanien nach Deutschland
durch. Brandi suchte sich neben feindlichen Handelsschiffen als Ziele vor allem
Kreuzer, von denen er drei, und Zerstörer,
von denen er zwölf versenkte Am 21. Januar 1943 wurde Brandi dem
Eichenlaub, am 13. Mai 1944 den Schwertern und am 23. November 1944 mit den
Brillanten ausgezeichnet Nur zwei Offiziere der Kriegsmarine erhielten diese
hohe Ehrung: Wolfgang Lüth und Albrecht Brandi. Brandi bescheiden:
„Die Verleihung der Brillianten war mehr eine symbolische Handlung Gewiss, wir haben das Beste und haben schwere Stunden erlebt. Aber ich glaube,
dass man mich mit den Brillianten deshalb
auszeichnete, weil ich in einer Zeit, in der es kaum mehr U-Boot Erfolge
zu melden gab, dennoch siegreich am Feind
blieb.” In Wahrheit hatte sich Brandi
bei seinen Einsätzen bei heftiger und überlegener Feindabwehr alle Maßen
ausgezeichnet, was vor allem Großadmiral Dönitz zu schätzen. Umgang mit
seinen Leuten war eine besondere
Stärke des Albrecht Brandi. Er , wusste dass
nur grenzenloses Vertrauen
innerhalb
der Mannschaft
Erfolge ermöglichen
konnte. In gefährlichen Lagen zog Brandi seine Männer mit einem Figurenspiel in
seinen Bann. Während draußen das dumpfe Grollen gefährlicher
Angriffe
zu hören
war, bat Brandi zur Vorführung
mit
einem Püppchen. Die
Männer waren fastziniert.
Niemand verlor
die Nerven.
Dieser Mann war
nicht aus Ruhe
zu
bringen. Dies übertrug sich. Brandis
Leute wussten: Er ist der
ruhende Pol, auf sein gutes Auge ist Verlass, sein Mut und sein Geschick waren
beispielgebend. In den letzten
Kriegsmonaten war
Brandis als Ausbilder bei Einmann und Zweimann-Booten sowie von Kampfschwimmern
verantwortlich. Obwohl für diese Einsätze kaum Überlebenschancen bestanden,
meldeten sich unzählige U-Männer freiwillig.
Diese seine „Seehunde” erzielten trotzdem noch verblüffende Erfolge im Wassernahkampf. Das
Kriegsende aber nahte. Brandi kapitulierte schließlich mit seinem Verband bei
einer kanadischen Einheit in Holland.
Nach seiner
Freilassung im September 1945 wirkte Brandi sogleich am Wiederaufbau der Heimat
mit. Er schleppte Zement, Steine und Mörtel, erlernte den Beruf des Maurers und
war später als Architekt im Büro seines Vetters in Dortmund tätig. 1950 machte
er sich selbstständig und wurde in der Folgezeit zu einem angesehenen und
erfolgreichen Architekten. Eine Reihe bekannter Gebäude in Dortmund wurde nach
seinen Ideen gebaut. Seine Familie war für ihn stets alles, bei seiner Frau und seinen sechs Kindern fühlte er sich am wohlsten. Albrecht Brandi starb am 6.
Januar 1966 in der Westfalen Metropole.
Korv.-Kpt. Werner
Hartmann

Werner
Hartmann
eine großartige Persönlichkeit unter den
U-Bootskommandanten damaliger Zeit. Als Sohn eines Pfarrers wurde er am 11.Dezember 1902
in Silstedt bei Wernigerode / Harz geb. . Das Jahr
1917 brachte ihn
nach Berlin, wo er eine Ausbildung in Hauptkadettenanstalt - Lichterfelde
begann.
Hier machte er sein Abitur und gelangte danach mit sehr guten Ergebnissen
des Abschlusses am 1. April 1921 als Seekadett zur damaligen Reichsmarine.
Hier wurde er in der Marineschule ausgebildet und am 1.Oktober 1925 zum
Leutnant zur See befördert. Weitere Stationen seiner frühen Laufbahn waren
unterschiedlichste Ausbildungsschulen, die in Praxis und Theorie einen
Seemann allererster Güte formten. Ab 1931 schon Lehrer an der Torpedoschule
in Flensburg - Mürwik folgte die Beförderung zum Kapitänleutnant zum
1.Oktober 1933. Sein Weg führte ihn schließlich im Oktober 1935 nach
Kiel zur U-Waffe. Hier sollte er erst noch die größten Schwierigkeiten
bestehen. So übernahm er am 11. Mai 1936 sein erstes Kommando auf U-26.
Anfang 1937, dieses Boot gerade in Dienst gestellt, verließ er mit U 26 die
Heimat um an der internationalen Seeüberwachung der spanischen Küste während
des Bürgerkrieges teilzunehmen. Von Oktober 1938 bis Dezember 1939 konnte
Werner Hartmann sich wiederum spektakulär bewähren. Zwischenzeitlich zum
Korvettenkapitän befördert, nahm er als Kommodore der 6. U - Flotille
mit seinen Booten an Manövern in der Biscaya teil. Ab Januar bis Mai 1940
übernahm er das Kommando der 2. U - Flotille und dabei für 3 Seeoperationen
U 37. Bei diesen Feindfahrten in den Einsatzräumen um Irland bis Gibraltar
sowie den Bereich des westlichen Ärmelkanals - Biscaya. Während dieser
Feindfahrten konnte er mit seiner Mannschaft 19 Schiffe, mit ca. 78560 BRT,
versenken. Dieser militärische Erfolg auf See brachte ihm am 9. Mai 1940 die
Auszeichnung mit dem Ritterkreuz. Auf weiteren Feindfahrten mit U 198, von
Januar bis Oktober 1944 , die ihn in das weite Einsatzgebiet Südafrika -
Madagaskar führte, war sein besonnenes Handeln und seine besondere
Führungsqualität gefragt. Hier konnte er insgesamt sieben Schiffe, mit einer Gesamttonage von
36778 BRT versenken. Dabei war er der erste Kommandant der
eine über 200 Tage andauernde Feindfahrt unternahm. Dies war eine
außerordentliche Leistung zu damaliger Zeit. Später verantwortlich für das
Einsatzgebiet Mittelmeer, konnte er mit seinen U - Booten, in dieser besonders
gefährlichen Region mit persönlicher Tapferkeit und Zuverlässigkeit
überzeugen. In der Vielzahl seiner Einsätze als Kommandant und Führer
verschiedener Einheiten, in denen sich die verschiedensten Wasserfahrzeuge
zu den eigentlichen Kampfschiffen, den U-Booten, einreiten, waren seine
Erfolge in der Feindbekämpfung einmalig. Ab 1944, als die gesamte Ostfront
durch die weit überlegenden Sowjetischen Truppen aufgerollt wurde,
half er mit die Region "Westpreussen" zu verteidigen. Nach Kriegsende war
für Werner Hartmann ab dem 1.12.1946 die Kriegsgefangenschaft zu Ende.
Später, in den fünfziger Jahren ist Werner Hartmann in die
Bundesmarine eingetreten und als Kommandeur des 1. Schiffstammregiment
Glückstadt als erfahrener Soldat in der Neuen Zeit , tätig. Dieser große Deutsche Soldat
verstarb, im Alter von 61 Jahren,
im hessischen Ussel am 26.04.1963. Drei seiner
Söhne verschrieben sich ebenfalls der Seefahrt. Einer seiner Söhne starb als
Schiffsjunge 1957 beim Untergang der „Pamir“, die anderen schlugen die
Offizierslaufbahn in der Bundesmarine ein.
Korv.-Kpt. Reinhard Suhren


Reinhard Suhren
Fregattenkapitän Reinhard Suhren, einer der erfolgreichsten und populärsten
U-Boot Kommandanten der Seekriegsgeschichte. Draufgängerisches Temperament
kennzeichnete diese außergewöhnliche Persönlichkeit in allen Lebenslagen. Wo
immer es eine Aufgabe zu erfüllen gab, war er mit Leidenschaft dabei. Es
gelang ihm immer wieder, seine Männer zu Höchstleistungen anzuspornen.
Suhren nahm nie ein Blatt vor den Mund. Mutig vertrat er seine Meinung, auch
gegenüber Vorgesetzten. Opportunismus verabscheute er.
Reinhard Suhren wurde am 16. April 1916 in Langenschwalbach im Taunus
geboren. Nach dem Abitur an der Oberschule in Bautzen kam er 1935 zur
Marine. Es folgten die Grundausbildung und eine neunmonatige Auslandsreise
auf dem Kreuzer „Emden". Nach bestandener Seeoffiziershauptprüfung an der
Marineschule Mürwik kam der Fähnrich zur See im Herbst 1937 zur weiteren
praktischen Bordausbildung auf den Zerstörer „Max Schulz". Am 1. Januar 1938
war er Oberfähnrich auf See. Drei Monate später erfolgte die Beförderung zum
Leutnant zur See und gleichzeitig die Kommandierung zur U-Boot-Waffe.
Nach Abschluss aller notwendigen Lehrgänge war R. Suhren im April des Jahres
1939
1.Wachoffizier auf dem erfolgreichsten U-Boot der Kriegsmarine,
dem Boot U
48. Auf neun Feindfahrten trug er ganz wesentlich zu spektakulären Erfolgen
dieses Bootes bei. Denn 300 000 Bruttoregistertonnen feindlicher Schiffsraum
waren eine beachtliche, und für den Feind eine katastrophale Verlustzahl.
Für diese Glanzvolle Leistung erhielt am 3. November 1939 das Ritterkreuz.
Zwei Wochen zuvor war sein älterer Bruder, Oberleutnant Gerd Suhren,
ebenfalls mit dieser hohen Auszeichnung bedacht worden.
Nach einer kurzen Tätigkeit als Leiter eines Torpedoschusslehrganges in
Memel stellte Oberleutnant zur See Reinhard Suhren, im Alter von 24 Jahren,
am 3. April 1941 sein Boot, U 564 in Dienst. Es erfolgte nun eine umfassende
Ausbildung seiner Mannschaft um mit diesem Boot an der Atlantikfront jeder
Situation im Kampfe gewachsen zu sein. Eine überragende Erfolgsserie waren
der Lohn auf den Weiten des Atlantiks. „Teddy" Suhren, wie er schon bald bei
allen Kameraden genannt genannt wurde, mauserte sich zum Spezialisten für
die Bekämpfung von Geleitzügen. Eben diese Erfolge waren sein Verdienst, die
er sich durch eisernen Wille in der Ausbildung, hat schwer erkämpfen müssen.
Mehrmals waren Boot und Besatzung dem Inferno von Wasserbomben ausgesetzt
die an die Grenzen der persönlichen Psyche aller Kameraden gingen.
Innerhalb von drei Feindfahrten wurden zehn Schiffe mit 28 324 BRT versenkt.
So war darunter am 23. August 1941 die britische Korvette ,,Zinnia". Zwei
weitere Schiffe, mit 11596 BRT konnten bei diesen Angriff schwer beschädigt
werden.
Folgerichtig erhielt Reinhard Suhren darauf hin am 31. Dezember 1941, als
56. Soldat der Wehrmacht, dass Eichenlaub. Anhaltenden Versenkungserfolge im
Kampf mit dem Gegner waren der Lohn zur Verleihung der Schwerter im
Zusammenhang der vorangegangenen Auszeichnung, am 1. September 1942.
Zudem erhielt er von Großadmiral Raeder eine Sonderausfertigung des
U-Boot-Kriegsabzeichens in Gold mit Brillanten. Vorzeitig war Suhren darüber
hinaus am 1. Januar 1942 zum Kapitänleutnant und am 1. September 1942 zum
Korvettenkapitän befördert worden. Nach 15 harten Feindfahrten trennte er
sich schweren Herzens von seiner treuen Besatzung, um zunächst junge
U-Boot-Wachoffiziere in Gotenhafen auszubilden. Im März 1943 kam er als
Gruppenführer und Chef des Stabes zur 27. U-Flottille. Seine Fronterfahrungen im harten Einsatz auf dem Meere konnte er nun Jungen
Soldaten weiter geben. Im Frühjahr 1944 wurde „Teddy" Suhren bei
gleichzeitiger Beförderung zum Fregattenkapitän Führer der U-Boote in
Norwegen. Von seiner Befehlsstelle wurden die Nordmeereinsätze und die
Bekämpfung der Russlandkonvois gesteuert. Aber auch er erkannte, dass eben
die Masse an Schiffen, die aus Amerika mit vielen Sicherungsschiffen den
Nachschub nach Rußland brachten, mit den zur Verfügung stehenden deutschen
U-Booten nicht mehr zu bekämpfen waren. Der Gegner hatte sich schon lange
auf die Situation zur U-Bootbekämpfung eingestellt. Auch fehlten auf
deutscher Seite neueste technische Errungenschaften von Ortung und
Navigation die eben der Feind Nutzen konnte . Der Krieg war verloren. Nach
dem Zusammenbruch des Deutschen Reiches geriet er in Kriegsgefangenschaft
und konnte schon am 16. Mai 1946 in die Heimat entlassen werden.
Im Nachkriegs-Deutschland wehrte er sich immer gegen die Verunglimpfung
deutscher Soldaten durch Deutsche „ Nestbeschmutzer“. Lange Jahre war
er beim Deutschen Marinebund tätig und gefragter Redner bei Zusammentreffen
ehemaliger Soldaten.
1953 rief er in Wilhelmshaven 20000 Menschen beim Marinetreffen zu:
„Wie ist man nach 1945 über uns hergefallen. Wie hat man uns beschimpft! Ich
finde, unser klarer und ungetrübter Blick verbietet uns, die beleidigte
Eitelkeit zu spielen und abseits zu stehen. Wir sind bereit, aktiv
mitzumachen." Reinhard Suhren verstarb am 25. August 1984 in
Halstenbek bei
Hamburg.
Korv.-Kpt. Heinrich Bleichrodt

Heinrich
Bleichrodt
Korvettenkapitän
Heinrich Bleichrodt, einer der erfolgreichsten deutschen U-Boot-Kommandanten
im Zweiten Weltkrieg. Das Buch „Die Eichenlaubträger" über ihn: „Auf acht
Feindfahrten im Nordkanal, Nordatlantik, vor Gibraltar, Westafrika und der
USA-Küste, sowie in der Karibischen See, erreichte der erfahrene und kühne
Seeoffizier große Versenkungserfolge gegen Geleitzüge und Einzelfahrer.
Bezeichnend sein Scharfsinn und überlegtes Handeln auch in schwierigsten
Lagen, das ihm seitens seiner Matrosen großes Vertrauen einbrachte und zu
Fundamenten der gemeinsamen Siege auf den Meeren wurde."
Heinrich Bleichrodt wurde am 21. Oktober 1909 in Berga (Thüringen) geboren.
Seine soldatische Laufbahn bei der Kriegsmarine begann im Jahre 1925. Ab 1.
April 1933 war er Fähnrich zur See. Am 1. Januar 1935 hatte er es zum
Oberfähnrich, am 1. April 1935 zum Leutnant gebracht. Bleichrodt wurde auf
das Segelschulschiff „Gorch Fock" und den schweren Kreuzer „Admiral Hipper"
kommandiert, ehe er, seit dem 1. Oktober 1939 Kapitänleutnant, im Oktober
1939 zur U-Boot-Waffe kam, wo er sich vielfach glänzend bewähren konnte und
Kriegsgeschichte schreiben sollte. Nach Ausbildung auf einer U-Boot-Schule
erhielt er das Kommando über U8 und wurde anschließend 1. Wachoffizier auf
U34, das acht Schiffe mit 22434 Bruttoregistertonnen feindlichen
Schiffsraumes versenkte. Seine ganze Klasse stellte Heinrich Bleichrodt dann
als Kommandant von U48 ab 4. September 1940 unter Beweis. Er, bis
dahin schon mit dem Eisernen Kreuz Erster und Zweiter Klasse ausgezeichnet,
war der dritte Kommandant dieses erfolgreichsten Bootes des Zweiten
Weltkrieges.
Unvergleichliche Siegesserie des
U-Bootkommandanten Heinrich Bleichrodt
Auf der ersten Feindfahrt konnte er mit acht versenkten Schiffen nahtlos an
die vorhergehenden Einsätze des Bootes anschließen. Sieben weitere
Versenkungen wurden auf der zweiten Feindfahrt erreicht; faszinierende
Erfolge des Heinrich Bleichrodt, die in drei Fällen im Wehrmachtbericht
erwähnt wurden.
Unter den 15 versenkten Schiffen dieser ersten beiden Feindfahrten befand
sich der britische Dampfer „City of Benares" mit 11.081 BRT und die
britische
"Sloop Dundee". Die dabei Versenkte Gesamttonnage konnte sich mit
79304 BRT als "Spitzenergebnis" im Frontkampf auf hoher See sehen lassen .
Außerdem wurde der britische Dampfer „Broompark" stark beschädigt, der dann
einige Zeit später von U522 versenkt wurde. Heinrich Bleichrodt
erhielt für diese außerordentlichen Erfolge und vor allem für seine
hohe persönliche Tapferkeit im Kampf mit dem Feind sowie sein Verbund mit
der Mannschaft am 24. Oktober 1940 das Ritterkreuz.
Am 16. Dezember 1940 gab der große deutsche Soldat das Kommando über U48 ab
und stellte am 22. Januar 1941 dann U67 in Dienst. Mit diesem Boot unternahm
er allerdings keine Feindfahrt um sich in Ausbildung weiter zu bilden. Am 5.
Juni 1941 übernahm Bleichrodt schließlich das Kommando über U109. Auf
insgesamt sechs Feindfahrten war er wiederum außerordentlich erfolgreich und
versenkte 13 Schiffe mit mehr als 80000 BRT. Versenkt wurde unter anderen
dabei das Motorschiff „Tuscan Star". Außerdem konnte das britische
Motorschiff „La Paz" beschädigt werden sowie der Dampfer „Peteron".
Einsatzgebiete mit U109 waren der Westatlantik und der Mittelatlantik
(vor Westafrika). Mit u48 war er dagegen im Nordbereich des Atlantiks auf
Feindfahrt. Am 23. September 1942 erhielt Heinrich Bleichrodt in Würdigung
seiner famosen Leistungen, das Eichenlaub. Am 31. Januar 1943
gab er nun das Kommando über U109 ab. Bleichrodt wurde auf Grund
seiner Leistungen zur 27. Unterseeboots-Flottille versetzt und kam
anschließend im Juli 1943 als Taktiklehrer zur 2.
Unterseeboots-Ausbildungs-Division.
Am 1. November wurde Heinrich Bleichrodt zum Korvettenkapitän
befördert. Ab Juli 1944 kommandierte er noch die 22. Unterseeboots-Flottille
in Danzig. Diese faszinierenden Gesamterfolge eines U-Bootkommandanten
suchen ihres gleichen. Er gehört zweifellos zu den Siegesnamen wie Topp,
Prien, Schepke oder Kretschmer. Ein Deutscher Soldat der für sein Vaterland
seine Pflicht tat und trotzdem Mensch blieb.
Nach Kriegsende war er bis zum 25. September 1945 in US-Gefangenschaft.
Insgesamt hatte H. Bleichrodt 27 Schiffe mit 158957
Bruttoregistertonnen versenken können. Damit gehört er zu den Großen der
Deutschen Kriegsmarine.
Heinrich Bleichrodt verstarb am
9. Januar 1977 in München.
Mit freundlicher Genehmigung von Helmut G. entstand dieser hoch,
aktuelle Bericht :
Zeitzeugenbericht des " Obergefreiten
"
Kdt. von U 448:
Helmut G. / U 448
Obltn. z. See Helmut Dauter

Geboren im Febr. 1923,
ging ich als junger " Bursche " mit 18 Jahren, in
einer Zeit, in der es der Wunsch vieler meiner Generation war,
zur, Kriegsmarine. Dabei stand das Ziel für alle wie auch für mich fest: Zu
U-Booten sollte es unbedingt gehen um die " raue " See und alles was dazu
gehört kennen zu lernen. Ich wollte zu denen gehören die durch " dick und
dünn" gehen und wo jeder für jeden in fester Kameradschaft in allen
Situationen das Beste geben. Wie das später aussehen sollte konnte ich
später Erleben. Doch zuerst stand die Grundausbildung auf dem
Programm meiner Ausbildung. Meine Heimat war Gartz an der Oder. Ein
ruhiges jener vielen kleinen Landwirtschaftsgemeinden im Deutschen Reich.
Nun fern meiner gewohnten Umgebung und getrennt von meiner Familie war ich
auf dem Weg zur Ausbildung nach Stralsund, eine schöne Stadt an der Ostsee. Unter
vielen neu eingezogenen Soldaten begann nun die Grundausbildung, die 6
Wochen von uns aber auch alles abverlangte.
Diese Wochen waren schon recht strapaziös, da eben auf Grund des Krieges der
Nachwuchs schnell an die Kampfmaschinerie herangeführt werden sollte. Nach
erfolgreichen Abschluss der Grundausbildung ging es nach Pillau, dem
heutigen
"Baltijsk", ein Vorhafen von Königsberg. Im damaligen Ostpreussen stand die
Robert Ley, eines der Erholungsschiffe vom Reichsarbeitsdienst ( RAD )als
Ausbildungsschiff zu Verfügung. Dieses Schiff war sonst unterwegs mit
Urlauber aus den "Volkes - Reihen" des Reiches, unter der Losung die ja Robert Ley als
Reichsminister bekannt machte :" Kraft durch Freude ". Auf diesem Schiff
wurde uns nun viel theoretische Ausbildung, die für die Seemännischen Erfordernisse
auf einem U-Boot notwendig sind, in einem halbjährigen Lehrgang
vermittelt. Zusätzlich, um diese Kenntnisse gleich auch praxisnah umzusetzen
stand uns ein U-001aus Niederländischer Produktion zu Verfügung. Dieses
wurde im " Westfeldzug " erbeutet und gab uns die Gelegenheit auf See mit
diesem Boot Tauchvorgänge zu üben bzw.
mit dem erlernten uns zu beweisen. Das war natürlich für uns eine tolle Sache.
Wir fühlten uns schon wie die "Großen", Prien und Kretschmer.
Nach erfolgreicher Absolvierung dieser Ausbildungszeit ging es für mich, da
mein Beruf im zivilen Sektor Bäcker war, zur U-Boot Kochschule nach
Neustadt / Schleswig Holstein. Da ich nun die Verhältnisse in Platz und
Ausstattung auf einem U-Boot nun kannte war mir klar, daß ich als Koch
unter diesen Bedingungen in der Lage sein muß, außergewöhnliches für meine
zukünftigen Besatzungsmitglieder zu leisten. Denn das Kochen unter den
Bedingungen, wo Hygiene und Sauberkeit viel zu kurz kommen , ist wahrlich
keine einfache Aufgabe. Nach erfolgreichen Abschluss dieser Ausbildung
ging es nun endlich für mich zu meinen lang ersehnten Ziel. Ich wurde nach
Kiel beordert um hier auf dem , dem U-448 unter dem Kommandanten, Obltnt. zur See,
Helmut Dauter, den Dienst aufzunehmen. Er war ein ruhiger sowie erfahrener Offizier, wie ich ihn später
kennen lernen würde.
U 001
Besatzung
Bootsführung

Nach dem die Ausrüstungsvorbereitungen für das U-Boot abgeschlossen waren und die Mannschaft sich gefunden hatte stand der
Einsatzbefehl zum Auslaufen am 30.04.1943 fest. Jetzt begann meine Erste Feindafahrt Wir liefen aus Kiel durch
die Kieler Förde zur Feindfahrt in den Hohen Norden aus. Die nördlich
gelegene Stadt Bergen auf Norwegen war unser Ziel. Dort im Hafen am 04.02.1943 eingetroffen sind wir 2 Tage später
gleich wieder in
Richtung südwestlich Islands ausgelaufen, um im Operationsgebiet
Geleitzüge anzugreifen. Als Obergefreiter war ich als Koch auch der 3.
Wache ( Ausguck ) zugeteilt. Mit 3 weiteren Kameraden stand ich jeweils 4
Stunden auf dem Turm und hielt in meinem Sichtwinkel mit dem Fernglas
Ausschau nach Einzelfahrer bzw. eben den Größeren Schiffsabteilungen. Nach
erfolgloser Feindfahrt sind wir dann wieder in unserem Stützpunkt, dem französischen Hafen
Saint-Nazaire zurück beordert worden. Nach dem wir eingelaufen waren
wurde unser Boot in der Gesamtstruktur der
7.
Flotille zugeteilt. Als Termin dafür war der Termin 25.03.1943
anberaumt. Die 2. Feindfahrt begann, nachdem wie immer die
Vervollständigung der Ausrüstung ( Verpflegung, Kraftstoff, Wasser, usw. )
abgeschlossen waren am 17.04.1943 . Meist blieben wir bis zu 60 Tage auf See,
um entsprechend unserer Aufgabe Versorgungsfahrten der Alliierten zu
verhindern bzw. diese Frachter eben zu versenken. Diese Fahrt führte uns in
den Nordatlantik wo wir aber nach langer Suche eben ohne irgendwelche
Feindberührung am 26.05.1943 wieder in Saint-Nazaire wieder einliefen. So
konnten wir nun mit unseren U-Boot Kriegsabzeichen, was ja nach zweimaliger
Feindfahrt verliehen wurde, freudestrahlend in den Urlaub fahren. In der
Heimat wurde ich dann stürmisch empfangen. Es war viel meinerseits zu
Erzählen. Die 3. Feindfahrt stand dann für den 01.08.1943
. Diese war sehr kurz da wir unseren Operationsgebiet, die Biskaya aus
den unterschiedlichsten Gründen
nicht erreichen konnten. Wir hatten viele Probleme mit der Technik, den
Dieseln und auch dem Bootskörper. Einige wichtige Ventile funktionierten
nicht so wie sie sollten. Schon am 03.08.1943 liefen wir wieder in unserem
Stützpunkt ein. Tags darauf stand unser Boot in der Werft um die
genannten Probleme zu beseitigen. Die 4. Feindfahrt verlief dann planmäßig ab
dem 06.09.1943. Wie bei den zuvor durchgeführten Einsätzen war
Oberltnt. H. Dauter unserer Kommandant. Doch durch plötzlichen Ausfall
unseres Funkmessgerätes, war eine weitere Fortführung unseres Einsatzes
nicht möglich. Wir traten aus dem Operationsgebiet den Rückmarsch an. Am
12.09.1943 liefen wir nach einer Woche im Einsatz wieder in Saint-Nazaire
wieder ein. Nach 2 Tagen Aufenthalt im sicheren Stützpunkt unserer
Flotille ging es hinaus, auf
Die 5. Feindfahrt. Lt. Befehl wurde das Operationsgebiet der Nordatlantik
angefahren. Hier waren die Geleitzugrouten, für die in Halifax / Kanada
zusammengestellten Schiffskonvois, zu bekämpfen. Am 17.10.1943, ca. 12:58
Uhr kam es dann zum zusammentreffen mit
U-281, unter dem
Kommandanten
Kptlt. Heinz von Davidson. In
zusammenfahrender Einheit konnten wir in aufgetauchter Fahrt den Luftangriff
einer britischen Sunderland - S der RAF mit unseren Flakgeschützen
abwehren bzw. dieses Flugzeug abschießen. Ein Erfolg der uns stärkte. Ohne eigene
Verluste waren wir weiter auf Patroullienfahrt. Am 26.10.1943, es war Nacht,
griffen wir eine britische Korvette mit Namen " HMS Rhododendron " mit einem
Torpedo an. Ob die Versenkung gelang konnte nicht festgestellt werden.
Trotzdem waren wir uns sicher das wir diesen in die Tiefe zwangen. Die
Geräusche im Meer in dieser Frage waren eindeutig. Auch waren wir sicher ist, daß wir mit unserem Boot einen weiteren unbekannten Zerstörer
ca. 20 Min. später angriffen und diesen auch versenken konnten. Es war für
uns ein " Siegestaumel " den wir großer Freude über den Erfolg über den
Gegner feierten. Da wir alle Torpedos verschossen
hatten traten wir den Rückmarsch an. Am 03.11.1943 trafen wir dann im Hafen
von Saint-Nazaire ein. Die 6. Feindfahrt
sollte dann, ohne das wir oder
ich es ahnte, die Letzte werden. Wir liefen aus am 14.02.1944.
Operationsgebiet der Nordatlantik bzw. westlich von Irland. Wie heute
bekannt, konnte die britische Marine zu damaliger Zeit mit ihren
Funkmessgeräten die Ortung der U-Boote, den Funkverkehr und auch
die Standorte der deutschen Boote jederzeit feststellen. Dies machte die
U-Boote zu den Gejagten des Meeres. Unser Boot hatte gerade das Ziel
eines Flugzeugträgers ausgemacht, da wurden wir auch schon von
zusammengezogenen britischen u. kanadischen Schiffseinheiten angegriffen.
Wasserbomben der HMCS Swansea zwangen uns auf Tiefe zu gehen. Dadurch
konnten wir der Sprengwirkung, gerade noch rechtzeitig, abwehren. Die über
uns laufenden Schiffe ließen nicht locker uns doch noch zu
"erwischen". Ein unbeschreibliches Getöse, Krachen und Donnern ging durch
unser Boot. Unsere physische und vor allem psychische Belastung ging bis an
die Grenze des erträglichen, wenn man davon überhaupt eine Vorstellung hat. Das Ziel war auf beiden
Seiten der Kriegsparteien ist immer das gleiche : "
Vernichtung um jeden Preis " Dieser Kampf dauerte
einige Stunden. Nach weiteren schweren Wasserbombenangriffen zwang uns ein
direkter Treffer achtern zum Auftauchen. Wir wurden sofort unter
Maschinengewehrfeuer genommen, wodurch einige meiner Kameraden, die das Boot
verlassen wollten und auf dem Turm des Bootes waren, zu Tode kamen. Das
Feuer auf uns wurde aber dann glücklicher Weise dann eingestellt so das das der Rest der der Bootsbesatzung aussteigen
konnte. Das Boot U-448 musste dann aber aufgegeben werden. Der Kommandant
sowie der LI verließen als
letzter das sinkende Boot, wobei durch das Ziehen zusätzlicher Entlüftungen dieses
noch beschleunigte wurde. Durch den Wurf von 56 Wasserbomben
der Kanadischen Fregatte "HMCS Swansea" sowie der britischen
" HMS Pelican " war unser Boot eben so stark beschädigt worden, daß es
am 14.04.1944
als Verlust zu melden war. Ein unbeschreibliches Getöse, Krachen und
Donnern ging dabei bei den Unterwasserexplosionen durch unser Boot. Unsere physische und vor allem psychische
Belastung ging bis an die Grenze des erträglichen, wenn man davon überhaupt
eine Vorstellung hat.
Von
insgesamt 51
Besatzungsmitgliedern wurden 42 gerettet. 9 Kameraden fanden in der
geschilderten Situation den Tod. 4 meiner Kameraden wurden schwer verletzt. Für uns begann somit die Gefangenschaft was
für uns ebenso bedeutete, daß der Krieg für uns zu Ende war. Die Stunden
unter ständigen Wasserbombendetonationen, die ja schon früher ein jähes Ende
für unser Boot und uns bedeuten hätte können, gehörten der Vergangenheit an.
Die Anspannungen und das Warten auf den " Knall " waren in der Tiefe des
Meeres für alle Kameraden Bord eine unsägliche Psychische Belastung.
Unvorstellbar für jemanden der dies nicht mitgemacht hat. Die Gedanken an
den Tod, ob für den Feind oder den Eigenen, versuchten alle zu verdrängen.
Wir alle waren froh eben vom Gegner aufgenommen zu werden und auch eine,
hoffentlich faire Behandlung zu erfahren.
Kriegsgefangenschaft / Erlebnisse
Nachdem wir nun,
als Restbesatzung von U-448 alle auf der Fregatte gut versorgt wurden ging
die Fahrt ins Kriegsgefangenlager nach Yorkshire in Mittelengland. Dort
angekommen erfuhren wir wohl die übliche Prozedur eines
Kriegsgefangenen. Entlausung, Duschen usw. war das Programm was man über uns
ergehen ließ. Die weiteren Tage waren dann normales Lagerleben. Insgesamt
wurden wir gut behandelt und auch versorgt. Das spätere Ziel war, wie wir
dann erfahren mussten, die Gefangenenüberstellung in die USA. Die Überfahrt
dauerte 7 Tage. Eine ewig lange Zeit. Ziel war der Hafen von NewYork . Dort
angekommen wurden wir registriert bzw. auch photografisch festgehalten.
Meine Nummer ist auf dem Bild zu erkennen.
Nach Beendigung ging die Fahrt weiter in den südlichen Teil vom Bundesstaat Mississippi.
Hier war ein relativ freier Bewegungsraum für uns alle gegeben. Als
Tagesablauf sollte für uns die Arbeit als Baumwollpflücker die Regel
werden. Die Bezahlung nach Leistung war sicher. Somit konnten wir uns auch
einiges in der Kantine kaufen. Wobei 100 Pfund als Leistung / Tag doch
eine ganze Menge Baumwolle war. Zu schaffen war das von uns in keiner Weise.
Na egal, die Zeit verging und wir kamen den 08.05.1945 immer näher.
Denn auf Schlag sollten sich unsere Lebensbedingungen zum negativen ändern.
Grund war, wie wir heute Wissen, daß bekannt werden über die
Konzentrationslager in Europa. Essen, die Behandlung durch das Wachpersonal,
einfach alles änderte sich rigoros. Das Essen wurde vollkommen gekürzt das
wir binnen Wochen abmagerten. Somit kam das Jahr 1946 wo man uns wieder
zurück nach England überstellte. In England selbst hatte man Probleme uns
aufzunehmen, weil ja Rommels Afrika-Korps zusätzlich nun aus den USA hier
her nach England verschifft wurde. Ich hatte nun Glück, daß ich hier in
England erst mal bleiben konnte. Andere Kameraden von mir wurden nach
Frankreich überstellt, wo die Versorgung und vor allem die Behandlung der
Kriegsgefangenen von Übergriffen durch die Wachmannschaften geprägt waren.
Von England aus konnte ich dann 1947 wieder in meine Heimat, Deutschland
zurück. Die Entlassung aus dem Camp verlief recht schnell und ohne Probleme.
Die Reise durch Frankreich und Deutschland war eine Fahrt durch zerstörte
Landschaften und Städte. Angekommen in meinem Heimatort war die Freude
meiner Familie riesengroß. Es war eine lange entbehrungsreiche Zeit die ich
erst nach langer Zeit richtig verarbeiten konnte. Die Kriegserlebnisse
bleiben immer in Erinnerung. Ich bin bin froh und glücklich diese schlimme
Zeit unversehrt überstanden zu haben. Andere meiner Kameraden hatte
hatten dieses Glück leider nicht. In Pflichterfüllung ihres Dienstes sind
sie für Deutschland Gefallen. In der Sinnlosigkeit des Endkampfes hat Karl
Dönitz als BDU die U-Bootsmänner unnötig geopfert. Er selbst wusste,
daß der Krieg schon längst verloren war und die U-Boote zu dieser Zeit
der Übermacht des Gegners auf dem Meer nicht standhalten konnten. Dies waren die
Erlebnisse eines U-Bootmannes der auf U-448 sein bestes für
Deutschland gab. Er und seine Mannschaft haben nur durch geschweißten
Zusammenhalt, in dem jeder für jeden da sein musste in der Tiefe des Meeres
mit ihrem Boot überleben können. Doch die Erinnerungen aus dieser engen
Stahlröhre werden Ihn wohl immer in seinem Leben begleiten Mein Dank
gilt Helmut G. für
seine Aufrichtige Darstellung seiner Zeitgeschichte. Ich Wünsche ihm weiterhin Gesundheit und
Wohlergehen in seinem weiteren Leben. Er ist einer von wenigen Zeitzeugen
die eine Zeit eines anderen Deutschland erlebt haben und heute frei über das
Geschehene Sprechen kann.
Mit freundlicher Genehmigung
Helmut G.
Norderney
U-Commodore
HQ-Koralle
Bunker Emden
U 434 in
Hamburg

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