Wie in der Reichshauptstadt Berlin hat man auch in Hamburg gigantische
Flaktürme errichtet. Hitler hatte persönlich auf die Bauausführung der
verschiedenen Trutzburgen über die Planer und Architekten Einfluss
genommen. Alle gebauten Flaktürme wurden paarweise errichtet. Es gab einen
Gefechtsturm, auf dem jeweils 4
Zwillings 12,5cm Geschütze in den Rondells eingebaut waren.
Dazugehörig einen Leitturm in dem die Feuerleitstelle Platz fand.
Der Flakbunker Wilhelmsburg wurde im Jahre 1943 mit großem Aufwand
begonnen. 80000m³ Stahlbeton wurden für den Gefechtsturm verbaut. Unmengen
an Zement hat man herangeschafft um überhaupt die Mengen an Kiese und Sande
binden zu können. Wie beim Bau von Hitlers Wolfschanze wurden gigantische
Decken und Wandstärken gefertigt.
Der Gefechtsturm hatte Ausmaße in der Grundfläche von
57x57m. In
der Höhe kam er auf ca.
41,0m. Die
Decken und Wände waren zwischen 2,0m bis 3,50m dick. Zement bester Güte
(Portland ) wurde verbaut. Ausgestattet mit extra für diese gigantischen
Türme entwickelten 12,5cm Zwillingsrohr-Flakgeschützen stellten sie zu
damaliger Zeit das Beste in der Flugabwehr dar. Ob in Berlin, Wien oder eben
in Hamburg hatten die Alliierten Bomberströme große „ Ehrfurcht „ vor diesen
gewaltigen Geschützen, die ihre Geschosse bis zu 15000m Höhe hinauf
katapultieren konnten. Jedes Granate mit einem Gewicht von bis zu
60,0 Kg
hatte eine gewaltige Sprengwirkung im Umfeld der fliegenden
„ Festungen “. Im Verbund konnte eine gewaltige Luftbereichsfläche
abgedeckt werden die wie eine Mauer wirkte. Viele Bomber wurden schon
dadurch in der Luft zerrissen. Die Unmengen von Munition die eben bei
Vollalarm auf den Turm zu schaffen waren war selbst eine logistische Aufgabe
für die gesamte Flakmannschaft. Die Türme waren nach Buchstaben im
Uhrzeigersinn bezeichnet. Mit Kettenaufzügen wurde die Munition aus dem
Munitionsdepot, daß sich im Erdgeschoss des Flakbunkers befand, nach oben
geschafft und dann in angeordneten Nischen im Umkreis der Geschütze
zwischengelagert. Jedes Geschütz war in der Lage pro Minute 6 Schuß in
den Himmel zu „Jagen“. Wenn man dies hochrechnet brauchte man bei voller
Belastung pro Stunde für die vier Doppelgeschütze an die 2900 Granaten.
Das war schon ein gewaltiger Nachschub der da auf das Dach des Bunkers
heraufgeholt werden musste. Da zu damaliger Zeit die Granaten in Hülsen
eingefasst waren hatte man ja noch das „Problem“ diese wieder los zu werden.
Man warf diese einfach durch eine Öffnung zum darunter liegenden Stockwerk
wo diese dann später durch viele Luftwaffenhelfer gereinigt wurden und dann
für die Weiterverwendung abgeholt wurden. Wie auf den Bildern zu sehen
befand sich unterhalb der Türme eine umlaufende Galerie in gewaltiger
Dimension. Breite und Betonstärke waren immens. Darauf hatte man für zur
verstärkten Abwehr von Tiefflieger verschiedene 2cm und 3,7cm Flakgeschütze
installiert. Diese waren besonders wirkungsvoll wenn die direkte Umgebung
von kleineren und schnellen feindlichen Jägern angegriffen wurde.
Insgesamt hatte dieses gewaltige Gebäude 9 Stockwerke. Auch war eben der
Bau dieses für den Luftschutz für die Zivilbevölkerung zu der Zeit der
Angriffe auf Deutsche Städte vorangetrieben worden. Bei den Großangriffen
der Engländer und Amerikaner auf Hamburg, waren bis zu 30000 Menschen aus
der gesamten Umgebung Hamburgs hier Schutzsuchend untergebracht. Diese
Großkampfanlage befand sich ja in Mitten eines großen Wohngebiets wo sie
noch heute zu besichtigen ist. Monumental steht dieser Betonriese noch heute
auf seinen Platz wo ihn die einheimische Bevölkerung wohl überhaupt nicht
mehr wahr nimmt. Genutzt durch die Telekom oder anderer Funknetzbetreiber
erfüllt er eine kleine Funktion zum Nutzen der heutigen Kommunikationswelt.
Da dieser, zumindest von außen einen recht unversehrten Eindruck macht wäre
schon interessant wie diese Gebäude von innen aussieht. Da wären für mich
Informationen und vor allem Bilder sehr wichtig , um die Zeitgeschichte
dieses Flakbunkers weiter zu beschreiben.
Am 17.10.1947, 11:00 Uhr Morgens wurde auf
Befehl der britischen Besatzungsmacht am Bunker eine Sprengung durchgeführt.
Dabei ist die gesamte Inner Struktur zerstört worden.
12,8cm
/ 10,5cm


Hamburg -
Heiligengeistfeld / Flakturm IV
Der Flakturm IV in St. Pauli -
Heiligengeistfeld gehört den wenigen Flaktürmen der Bauart 1 , die
noch zu heutiger Zeit erhalten sind. In seiner Gesamtheit ist dieser
Hochbunker ein gewaltiger Stahlbetonbau. Der Bau muß Unmengen an Beton
und Stahl verbraucht haben. In der Zeit, als die Bombardierung der Deutschen
Städte durch die Alliierten Luftflotten begannen sollte diese Bauwerk ca.
18000 Menschen, Bürger der Hansestadt Hamburg, Platz bieten. Die Kapazität
an Aufnahme wurde meist überschritten, weil viel mehr Bürger hier bei
Fliegerangriffen Schutz suchten als eigentlich möglich war. Der Flakturm IV
gehört zu den größten jemals erbauten Bunkern. Der Grundriss misst 75 × 75
Meter, die Höhe liegt bei 39 Metern. Die Wandstärke beträgt 3,5 Meter,
während die Decke fünf Meter dick ist. Gerade Hamburg war ein besonderes
Ziel der Englischen und Amerikanischen Bomberverbände. Diese Stadt sowie
viele weitere Deutsche Städte sollten ausgemerzt werden. Das war jedenfalls
Ziel des sogen. "Bomber - Harris", der in London mit der Aufstellung
eines Ehrenmales als unvergessen geehrt wird.
Für Hamburg war dieser Hochbunker als Schutzraum für die Bevölkerung immens
wichtig. So besaß der Bunker oben auf dem Dachgeschoß der 4 Türme
eine Bewaffnung von vier 10,5 cm-Flakgeschützen, die im August
1942 durch vier 12,8 cm-Flakzwillingsgeschütze ersetzt wurden. (
Siehe oben Wilhelmsburg )
Der Flak - Gefechtsturm IV auf dem Heiligengeistfeld wurde nach dem Krieg
von verschiedenen zivilen Mietern genutzt, um Wohnraum zu gewinnen. Obwohl
dies im Vordergrund stand sollte er im Juli 1947 gesprengt werden. Zum Glück
konnte man dies verhindern. Anders als in Berlin war man hier seitens der
Alliierten Besatzer einsichtiger. Denn der Schaden der durch diese
notwendige gewaltige Sprengkraft des TNT für die Hamburger Innenstadt
entstanden wäre hätte die Letzten Häuser der Innenstadt in Schutt und Asche
fallen lassen. In der Zeit des "Kalten Krieges" wurde der intakte
Gefechtsturm als Luftschutzbunker reaktiviert, bevor er 1990 für etwa 1,6
Millionen DM verkauft und zu einem Medienzentrum mit Disco im Obergeschoss
umgebaut wurde.
Heute sind noch zusätzliche Firmen dort Mieter sowie andere Medien bilden
eine Einheit der Nutzung.
Zum Flakturm gehörte auch ein Leitturm der für die notwendigen
Messergebnisse zur Abwehr der anfliegenden Bomberstaffeln sorgte. Von dort
sendete nach dem Krieg der Nordwestdeutsche Rundfunk ab 1950 sein erstes
Fernsehtestbild. Ab dem 25.12.1952 wurden von diesem Sender erstmalig aus
dem Bunker ein regelmäßiges Programm für Deutschland gesendet.
Im jahre 1973 /1974 wurde dieser Betonturm dann abgerissen und machte
Platz für eine Neue Vermittlungsstelle der Telekom.
Das Heiligengeistfeld bietet insgesamt auf Grund seiner Größe vielfältige
Möglichkeiten von Veranstaltungen. Die Fläche ist riesig wo z.B. Zirkus und
andere Kulturveranstaltungen mit riesigen Platzbedarf keine Probleme beim
Aufbau haben.
Lage - Stadtplan

Verschiedene Ansichtsbilder des
Flak-Bunkers.


Damals gebaute Bunkerklassen: