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Wie schon erwähnt, haben sich im heutigen Land Brandenburg zu Zeiten des Dritten Reiches viele NS - Größen Ländereien einverleibt,
um hier ihren Freuden zu "Fröhnen".
Die Geschichte dieses Landhauses beginnt aber schon viel früher wo an einen
Herrn Goebbels als Eigentümer bzw. Nutzer noch nicht zu Denken war. So war
es der Freiherr von Redern, der im Jahre 1919, dem damals auch das
Schloss Lanke, daß noch in heutiger Zeit lieblos und verwahrlost den Ort
prägt gehörte, auf Grund seiner hohen Schulden das Areal am Bogensee an das
Land Berlin verkaufte, daß bis heute noch Eigentümer ist. Ein Teil dieser
Ländereien, 16000m² wurde 1936 auf Beschluss des Landes Berlin dem
damaligen Reichsminister Dr. Joseph Goebbels auf Lebenszeit zur Nutzung zur
Verfügung gestellt. Man ließ an der Ostseite des gleichnamigen Sees ein
Blockhaus errichten und übergab es als Geschenk dem damaligen Reichsmimister, anlässlich
des 10-Jahres Jubiläums des Gaues Groß-Berlin der NSDAP und seines 39.
Geburtstages, den er am Tag zuvor am 29. Oktober, feierte. Gleichsam wurden von der Berliner
Filmgesellschaft UFA alle entstandenen Baukosten für das Landhaus
übernommen. Die zur Nutzung allem Inventars sowie des Hauses anstehen
Kosten wurden ebenfalls übernommen. Goebbels schrieb damals
in sein Tagebuch, die in tausenden losen Blättern durch die STASI im
durchsuchten Führerbunker von Berlin gefunden wurden: " Nachmittags neue
Autobahn dicht hinter Bernau. Da liegt das Plätzchen, wo für mich gebaut
werden soll. Ein Waldidyll. Wunderbar ! Ein kleiner Hügel, und von da sieht
man nur Wasser, Bäume, Wiese. Und ringsum tiefe Einsamkeit. Da ist wirklich
gut sein. Ich schlage mit Freuden ein. Dieser Tagebucheintrag vom Minister
für Volksaufklärung und Propaganda stammt vom 18. September 1936. Lanke, gelegen
ca. 40Km von Berlin entfernt, in Wäldern und Seen war ideal für den
Reichsminister. Ein vorerst bescheidenes Refugium, dieses kleine Blockhaus. Aber dieses kleine
Blockhaus war dem Reichspropagandaminister bald nicht mehr groß genug,
Neubauten mussten her. Ende 1939 war ein neues, geräumiges Wohnhaus
fertiggestellt, daß weitestgehend heut noch im Originalzustand erhalten ist.
Noch heute sind die Kassettendecken im Innenbereich, die Beschläge der
Fenster und Türen sowie die
Einbauschränke zu finden. Und neben diesem Landhaus ließ er ein
weiteres Gebäude, ein Gästehaus, errichten, in dem sich heute das Forstamt
Lanke befindet, dazugehörig ein Werkstattgebäude mit den Garagen für seine Fahrzeuge und
Pferde. Der Name es Architekten ist nicht genau bekannt. Nach Aufzeichnungen
aus Goebbels Tagebuch soll wohl ein Herr Paepke die Bauarbeiten auf dem
Gelände geleitet haben. Heute noch bildet das Haupthaus ein imposantes und
kühnes Bauprojekt. Fenster die in der Versenkung verschwinden, sollten wohl
dem Führers Berghof am Obersalzberg / Berchtesgaden Konkurrenz machen.
Diese funktionieren noch heute einwandfrei. Von der Terrasse aus hat man
einen wunderschönen Blick auf den See sowie auf das auf der
gegenüberliegende Seeufer stehende Blockhaus. Goebbels bewohnte das Landhaus
bis Anfang April 1945. Dann zog es ihn und seine Familie in den
Führerbunker seines Herrn nach Berlin. Hier wartete er dann auf das Ende
des Dritten Reiches, was auch für ihn das Ende bedeutete. Durch Selbstmord
entzog er sich wie seine Frau aus der Verantwortung zu dem
entfesselten Kriege was letzlich er mit seinen dämagogischen Reden
anrichtete. In seiner Redegewandheit hat er es verstanden ein ganzes Volk
auf den Weg des Unterganges zu leiten. Joseph Goebbels hat mit seinen
politischen Reden als Brandstifter die Welt in einem Krieg gestürzt. Man muß
heute Fragen, wäre das NS - Regimes ohne Goebbels überhaupt am
30.01.12933 an die Macht gekommen? Am 25.04.1945
nahmen sowjetische Kampftruppen das gesamte Gelände um Lanke und den
Bogensee ein. Generalmajor
Wiktor Antonowitsch Wershbizki war der Führer der sowjetischen
Einheiten. Die noch verbliebenen Teile einer Einheit der Waffen -SS leisteten
noch erbitterten Widerstand. Doch dieser Übermacht hatten auch sie nichts
mehr entgegen zu setzen. Heute steht
das Landhaus ungenutzt und leer und wartet auf einen Käufer. Das gesamte
Areal ist zu haben. 1995 hatte noch eine Nichte von Dr. Goebbels die
Rückgabe des weitläufigen Hauses mit dazugehörigen Grundstück
verlangt. Auf Grund der Beschlüsse von Nürnberg in den
Kriegsverbrecherprozessen wurde jedoch der Antrag
abgewiesen. Seit DDR-Zeiten steht pikanterweise die Skulptur eines Liebespaares vor dem Eingang.
Ob es wohl dabei einen Zusammenhang in Bezug als sog. " Liebesnest
" von Goebbels gibt ist nicht bekannt. Das gesamte Areal ist ein herrliches Waldgrundstück was es zu Modernisieren und zu erschließen gilt.
Noch während des Krieges ließ Dr. Goebbels für sich und seine Familie
einen Bunker in der nähe des Hauses bauen. Dieser sollte gegen evtl.
Luftangriffe Schutz für seine Familie sowie den bediensteten dienen.
Heute ist neben dem Gebäude ein großer Erdhügel zu sehen der vollkommen
überwuchert ist. Leider konnte ich diesen bisher nicht besichtigen. Auch DDR
Größen haben hier schon ihre Spuren hinterlassen. So hat die DDR Führung
hier ganz in der Nähe für den Vorsitzenden des Staatsrates sowie seiner
Mannschaft einen atomsicheren Bunker für 700
Mill. Mark bauen lassen. Dieser ist ebenfalls nicht mehr zu
besichtigen, weil man es für unbedingt wichtig hielt den Eingang mit Beton zu
verschließen. Nach 1945 hat man hier junge Kader für die
Politischen Ziele der " neuen Zeit " ausgebildet. Schulungen,
Seminare sowie Ertüchtigung stand auf dem Programm . Es
sollte eine gewisse Elite herangebildet werden. In den ersten Jahren waren
die Gruppen noch nicht so groß so das alle in den Räumen des ehemaligen
Landhause "Goebbels" untergebracht werden konnten. Doch schon nach wenigen
Jahren wurde es eng. So entschloss man sich ein gewaltiges Schulungsobjekt
aus dem Boden zu stampfen. Wenn man heute diesen Bereich besichtigt
glaubt man hier im Wald steht die " 2. Karl-Marx Alle / Berlin". Gewaltige Gebäude
vermitteln eine Zeit der Stalinistischen Baukultur bzw. Herrschaft. Die DDR hat hier
alles daran gesetzt international den Kommunismus zu lehren. Die Nutzung
der Gebäude wird heute nur zum Teil gewährleistet. So ist ein Restaurant
sowie ein Hotel in Betrieb. Aber insgesamt werden die
Räumlichkeiten durch den Bundesgrenzschutz bei Sondereinsetzen genutzt.
Bei Notwendigkeit kommen Einheiten aus allen Teilen der deutschen
Bundesländer hier her zur Unterbringung. Bisher ist der Gebäudezustand
wohl noch recht ordentlich. Ein fleißiger Wachschutz sorgt für
Sicherheit sowie ein Hausmeister repariert das notwendigste. Die Unterhaltung der
Gebäude zu DDR - Zeiten muß ein Vermögen verschlungen haben.
Jetzt soll das gesamte Areal in private Hand veräußert werden. Ob
man damit froh werden kann muß der Käufer für sich dann selbst entscheiden.
Nach letzten Informationen ist das gesamte Areal unter Denkmalschutz
gestellt worden. Dazu zählen die meisten Gebäude der ehemaligen Hochschule
Wilhelm Pieck sowie auch das ehemalige Refugium des Herrn Goebbels
" Reichsminister für Volksaufklärung
und Propaganda ", Dr. Joseph Goebbels

!! Das Landhaus, was er vom Land Berlin erhielt und Nutzen durfte !!
Leider war eine Besichtigung der Innenräume nicht möglich. Ein Blick durch die Terrassenfenster ließ erahnen welch Prunk hier mal herrschte.
Die Fenster ( 3 Stck.) lassen sich elektrisch in den Boden versenken, was heute noch
funktioniert. Das erinnert irgendwie an den Obersalzberg in Bayern. Auch auf
Carinhall, dem Waldhof von Herrmann Göring, wurden derartige Spezifikationen
zum Präsentieren, eingebaut. Einen
Rundgang um das gesamte Gelände war im Jahr 2001 möglich. Diesen konnte man ungestört
an allen Gebäuden entlang, durchführen.
Unter dem Hügel der
Privatbunker des Propagandisten

Eine
Neue Zeit brach an, Sozialismus
u. Kommunismus prägten durch gewaltige Gebäude diesen Waldbereich

Für evtl. Interressierte hier noch eine Karte die den Weg zu
diesem herrlichen Anwesen und Landschaft zeigt. Das Anwesen liegt am Bogensee im Land Brandenburg /Landkreis Barnim. Die Zufahrt erfolgt am besten über die A11 von Berlin kommend. Abfahrt Lanke A11 verlassen , durch den Ort Lanke in Richtung Ützdorf / Klosterfelde. Insgesamt gute Beschilderung zum Ort "Bogensee".
Standort
- Karte Bogensee / Barnim / Brandenburg Schloss Lanke, heute...
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